Zum ersten Kampftag in der Landesliga 2004 fuhren wir nach Kamenz, um gegen den PSV und gegen die Leipziger Löwen anzutreten.
Mit 13 einsatzfähigen Männern reisten wir an, da ist es gar nicht so einfach am Mattenrand zu stehen und zum Zuschauen verdammt zu sein.
In der ersten Begegnung gegen die Leipziger unterlagen wir mit 4:3 (35:30). Es siegten Simon (+100) mit Kata-ashi-dori, Roland (-81) mit Ushi-mata und Murat (-100) mit Rio-ashi-dori. Die Siege wurden souverän eingefahren, einzig Roland hat etwas gewackelt. Allerdings machen uns dieses Jahr die leichten Gewichtsklassen zu schaffen, denn -66 kg fällt Eric weiterhin aus und -73 kg hält mich mein Knie auf unbestimmte Zeit zurück. Niederlagen mussten Robert (0:5; -60), Sandro (Seoi-nage; -66), Max (Seoi-nage; -73) und Stefan (Okuri-ashi-barai; -90) hinnehmen. Robert (-60) mangelte es die ersten viereinhalb Minuten an Aggressivität und Mut, denn durch zuschauen hat noch niemand gewonnen. Sandro fehlte es neben der Erfahrung vor allem an Kondition, sodass er kurz vor Schluss schon zurückliegend nur noch mitstolperte. Max, der in einer höheren Gewichtsklasse antrat, sprang seinem Gegner sofort nach dem Hajime auf den Rücken und der hat sich dann noch nicht einmal bedankt für ein Geschenk, dass man eigentlich das letzte Mal in der U11 verteilt. Stefan hatte es mit einem ?alten Hasen? zu tun und fiel bei diesem sehr schnell nach einem gekonterten De-ashi-barai-Ansatz auf Ippon. Zum Trost: dem Kamenzer erging es später genauso.
Alle diese vier Kämpfe waren zu gewinnen und nur dadurch können wir in der Landesliga bestehen.
Gegen den PSV Kamenz wurde es noch schwerer. Wir verloren mit 6:1 (60:10). Souverän konnte wieder Murat (-100) gewinnen. Simon (+100) machte genau das, was er gegen Peer Thomschke nicht tun sollte, sich und ihn nicht bewegen und sich dahinterstellen. …..mit „zusammengeknautscht“ könnte man es am besten beschreiben. Wieder verlor Robert (-60) gegen den alten Bekannten Janakiew, als er bei einem von dessen Seoi-nage-Ansätzen mit dem Handgelenk in der Jacke hängen blieb und mitgehen musste, um eine Verletzung zu vermeiden. Jedoch fehlte auch hier die nötige Aggressivität, der entschiedene Griffkampf mit sofortigem Wurfansatz. Stefan (-81) hielt sich lange gegen René Kirsten, fiel aber dennoch auf Uchi-mata. Stolli (-66) und Max (-73) hatten in ihrer Gewichtsklasse nichts zu melden und auch Daniel (-90) stellte sich bereits in der ersten Minute zweimal hinter seinen Gegner und während er beim ersten Mal dem Harai-goshi knapp entkam, fiel er beim zweiten Mal direkt auf diesen.
Anscheinend haben einige noch nicht begriffen, dass man in der Landesliga nichts geschenkt bekommt. Mangelnde Fitness ist hier nur ein Punkt, fehlende Aggressivität oder gar U11-ähnliche Blauäugigkeit sind weitere, die uns in der Liga Kopf und Kragen kosten können. Diese Fehler müssen schnellstmöglich abgestellt werden, um am nächsten Kampftag zwei Siege gegen Freiberg und Zwickau einzufahren. Mit den Zwickauern haben wir ja bereits in Crimmitschau Bekanntschaft gemacht und die Freiberger sind mit uns aufgestiegen.
Der Dank gilt allen mitgereisten Anhängern und vor allem denjenigen (Robin, Andreas, Ralf und Dirk Ammermann), die nicht zum Einsatz gekommen sind.