Zu einem etwas ungewöhnlichen Wochentag für Wettkämpfe, einem Donnerstag trafen sich André, Jörg und Franz, um zur individuellen Ligavorbereitung zum Männerturnier nach Bautzen zu fahren.
Natürlich hatten die drei es wieder total schlau angestellt und wogen alle so viel, dass sie alle in die Gewichtsklasse 81 kg eingewogen wurden. Das hieß also von vornherein, dass wir früher oder später gegeneinander ran mussten.
Insgesamt waren beim Turnier ziemlich wenige Kämpfer angereist. Die meisten Teilnehmer stellte als Veranstalter Bautzen, hauptsächlich deshalb, weil die meisten Bautzner vor dem Turnier noch Training hatten und so gleich nebenan auf die Wettkampfmatte geschleift wurden. So kamen dann in der besagten 81kg 9 Kämpfer zusammen, die in zwei Pools (1x 4, 1x 5) aufgeteilt wurden.
André und Franz hatten den 4erPool erwischt und durften, ratet mal, natürlich, gleich erst einmal
gegeneinander kämpfen. Es gab einen ziemlich ausgeglichenen Kampf zu sehen. Franz wurden die neuen und für ihn noch unbekannten Regeln zum Verhängnis:
Für Beingreifen, AbgebeugtKämpfen und Stemmen erhielt er jeweils einen Shido, wodurch André einen Wazaari erhielt. So konnte André nach Wazaari für Tani-otoshi den Kampf nach 3:30 Minuten für sich entscheiden.
André musste nun gegen seinen Angstgegner Paul Reiter von Bautzen ran. Der Braungurt war bei den Landesmeisterschaften in Kamenz angeschlagen gewesen und André konnte den Kampf für sich entscheiden und für heute galt es damit diesen Erfolg zu wiederholen. Wie schon zu den Landesmeisterschaften hatte Andrés Gegner immense Schwierigkeiten, den starken Griff von André zu lösen und seinen eigenen durchzusetzen. Nach einer Verzweiflungstat konnte André seinen Gegner kontern, es gab einen Ippon, womit André seinen Erfolg wiederholen konnte.
Im dritten Kampf musste André dann noch gegen den Blaugurt Mitzschke von Bautzen ran. Dieser hatte heute Schwierigkeiten durch eine Erkältung, kämpfte aber trotzdem sehr stark. André konnte allerdings den Bautzner auf dem falschen Fuß erwischen und sich mit O-uchi-barai durchsetzen.
Damit war André 1. in seinem Pool und war im Halbfinale.
Franz musste in seinem zweiten Kampf gegen eben denselben Mitzschke ran. Der Bautzner konnte gegen Franz seinen Griff fast immer optimal durchbringen, konnte ihn immer wieder in eine abgebeugte Haltung zwingen, wodurch es für Franz schwer wurde, selber Wurfansätze zu bringen. In einer Bodensituation konnte Franz seinen Gegner aber in eine Festhalte nehmen, in der dieser wegen Atemproblemen durch seine Erkältung aufgeben musste. So konnte Franz diesen Kampf für sich entscheiden.
Im dritten Kampf für Franz galt es nun den Bautzner Reiter zu bezwingen. Dieser konnte aber seinen Griff immer wieder durchbringen, sodass es Franz wiederum schwer hatte, seine Techniken durchzubringen. In einem unglücklichen Augenblick konnte der Bautzner dann seine Spezialtechnik Uchi-Mata
ansetzen und nach ein paar Hüpfern auch durchbringen. Damit war Franz 3. im Pool und damit trotz starker Kämpfe leider ausgeschieden.
Jörg hatte im 5-er-Pool ein schweres Los gezogen. Als erstes durfte er gleich gegen seinen Trainingspartner aus dem Oldietraining, Grüger von Hellerau, ran. Man merkte den beiden deutlich an, dass sie die Techniken des jeweils anderen sehr gut kennen, aber Jörg konnte seinen Gegner trotz allem sehr gut kontrollieren und einige schöne Wurfansätze zeigen bis der Hellerauer mit einem Ko-soto-gari den Sieg erringen konnte.
Im zweiten Kampf musste Jörg dann gegen den altbekannten Tommy Bergmann von Radeberg ran.
Normalerweise stresst der Maks immer in der 73 kg, heute hatte er aber 1kg drüber, sodass sich die 81kg sich heute mit ihm beschäftigten durfte. Und machen wir keinen Hehl daraus: Es war Jörgs erster Wettkampf und gegen einen Tommy Bergmann kämpft es sich nicht so leicht. Nach 10 Sekunden war der Kampf nach einem Bilderbuch-Uchi-Mata vorbei.
Im dritten Kampf musste Jörg gegen den Bautzner Jung ran. Jörg konnte gegen den sehr griffstarken Kämpfer sehr gut mithalten, zeigte schöne Wurfansätze bis ihn sein Gegner, wie schon sein letzter, auf Uchi-Mata warf.
Der vierte Kampf von Jörg gegen den Bautzner Schampera war eigentlich eine Prachtleistung von Jörg. Er konnte viele sehr gute Wurfansätze bringen, bekam sogar 2x Yuko und hatte seinen Gegner fast abgewürgt (da fehlte vielleicht noch ein Zentimeter). Irgendwie konnte sein Gegner dann aber doch seine Spezialtechnik Harai-maki-komi durchbringen, auf die Jörg auch noch unglücklich draufgelaufen war. So musste er leider diesen sehr schön gekämpften Kampf abgeben und wurde so trotz guter Kampfleistungen unverdient letzter im Pool.
So blieb nur noch André im Halbfinale. Hier musste er gegen den Zweiten des 5erPools, Jung, ran. In einem spannenden Kampf konnte der Bautzner Andrés Griff immer wieder für Ausheber nutzen.
Dadurch war André etwas verunsichert, weshalb er dann ziemlich vorsichtig kämpfte und unglücklich in einen O-goshi rein lief.
So blieb für ihn aber trotzdem der verdiente 3. Platz in der 81kg.
Insgesamt war es aber doch eine gute Vorbereitung für die anstehende Ligasaison und angesichts der tollen Kämpfe können wir wirklich guter Dinge sein.
Zusammenfassung
Name / GK / TN / K / S / N / Platz
André Nossol / 81kg / 9 / 4 / 3 / 1 / 3
Jörg Schreiber / 81kg / 9 / 4 / 0 / 4 / –
Franz Ogorsolka / 81kg / 9 / 3 / 1 / 2 / –