Wir trafen uns heute 7:30 Uhr zu dreizehnt am Hillig, um zu einem der wohl wichtigsten Wettkämpfe des Jahres zu fahren. Mit dabei waren Isabell Kernchen, (leider) als unser einziges Mädchen des heutigen Tages, Nils Beyer, Richard Kleint, Hauke Estel, Oskar Feldmann, Konstantin von Jagow, Eric Fischer und Konrad Strützel. André begleitete uns als Kampfrichter. Konrads und Nils Vater und Erics Eltern stellten die Chauffeure, während die gesamte Familie Kleint direkt anreiste.
Pünktlich in Bautzen angekommen, turnten unsere heutigen Kämpfer nach dem Wiegen sofort enthusiastisch auf der Matte herum und das, obwohl noch mehr als eine Stunde Zeit war! Nach einer einstündigen und wahrscheinlich auch sehr effektiven Erwärmung (wenn ich das mal in höheren Altersklassen zu Gesicht bekommen würde!), wurde uns von den Nachwuchs-Bautznern noch einmal demonstriert, wie man die Matte betritt, sich begrüßt, verabschiedet und natürlich auch, wie man die Matte ordnungsgemäß wieder verlässt. Um 10 Uhr begann dann der Wettkampf.
Isabell, startete heute gemeinsam mit 4 anderen Teilnehmern in der -48. Das bedeutete Pool-System und vier Kämpfe. Vielleicht war auch das der Grund, des kurz vor den Kämpfen auftretenden Unwohlseins.
Ihren ersten Kampf bestritt sie gegen Gundula Kühne vom PSV Freital, welche den VI. Kyu besaß und auch gleich zur Sache ging. Mit ihrem ruppigen Kampfstil konnte Isabell noch sehr gut mithalten. Als es dann jedoch in den Boden ging, verpasste es Isabell beide Arme an den Körper zu nehmen (was im ersten Jahr in der U14 durchaus entschuldbar ist), sodass es ihrer Gegnerin gelang einen Schlüssel auf dem Rücken anzusetzen, welchen Isabell dann abklopfte.
In ihrem zweiten Kampf gegen die gelb-orange-Gurtin Isabel Miunske vom PSC Bautzen , wurde sie leider erst auf Yuko geworfen und anschließend in die Mune-gatame genommen, aus welcher sie sich nicht mehr befreien konnte.
Ihre nächste Gegnerin, die orange-grün-Gurtin Aileen Uschner vom JV Großenhain spielte ihre Erfahrung aus und konnte den Kampf nach einem O-soto-gari recht schnell für sich entscheiden.
Der letzte Kampf gegen die gelb-orange Gurtin Saskia Marsehner von Motor-Mickten, entschied sich dann wieder im Boden, als sie Isabell in eine Yoko-shio-gatame nehmen konnte, aus welcher es für Isabell keinen Ausweg gab.
Damit belegte Isabell den 5. Platz.
Richard und Nils kämpften beide in der Gewichtsklasse -34. Sie waren insgesamt 13 Teilnehmer, so dass im Doppel-KO-System gekämpft wurde.
Richard bestritt seinen ersten Kampf, gegen den Judoka Damia Looß vom JV Coswig, welcher den gelben Gürtel hatte.
Nach einem sehr ausgeglichenem Standkampf, in dem Richards Gegner mit einem Yuko in Führung gehen konnte, den er durch einen Koshi-guruma erhielt, wurde Richard in eine Tate-shio-gatame genommen, aus der er sich aber nach 17 Sekunden befreite, so dass sein Gegner wieder nur einen Yuko erhielt. Leider schaffte es Richard nicht auszugleichen und so endete der sehr aktive Kampf nach drei Minuten voller Kampfzeit.
Seinen zweiten Kampf trug Richard gegen den gelb-Gurt Ort vom JSV Rammenau aus. Richard geriet in eine Yoko-shio-gatame, aus der er sich nach 14 Sekunden bilderbuchhaft befreien konnte. Leider wurde er dann durch einen Uki-goshi auf Ippon geworfen.
Damit war Richard leider ausgeschieden.
Nils, der in der gleichen Gewichtsklasse wie Richard kämpfte, traf zuerst auf Wilke vom JV Coswig, welcher den gelben Gürtel trug. Nils legte die Hand oft in den Nacken ohne zuzugreifen, was ihm zwei Shidos und seinem Gegner einen Yuko einbrachte. Nils konnte seinen Gegner allerdings auf Yuko werfen und damit aufholen. Leider war die Gewohnheit stärker und so griff Nils ein weiteres Mal in den Nacken, so dass sein Gegner nun mit einem Waza-ari in Führung ging. Leider reichte die Kampfzeit für Nils nicht mehr aus, um aufzuholen.
Sein zweiter Gegner war uns bereits bekannt. Dabei handelte es sich um Richards ersten Gegner, den gelb-Gurt Damia Looß vom JV Coswig. Dieser hatte schon bei seinem vorherigen Kampf gezeigt, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Das bekam auch Nils zu spüren, als er auf einen starken Uki-Goshi geworfen wurde, für den sein Gegner einen Ippon erhielt.
Damit war auch Nils leider ausgeschieden.
Hauke kämpfte in einem 5-er Pool in der Gewichtsklasse -37 kg. Sein erster Gegner, Luca Kloß aus Zittau, besaß bereits den orange-grünen Gürtel. Leider war Hauke einen kleinen Moment unachtsam und geriet in einen Armhebel und musste abklopfen.
Der gelb-orange-Gurt Peter Lindenberg vom VfB Hellerau-Klotzsche war sein nächster Gegner. Durch einen Ko-soto-gari konnte dieser mit einem Yuko in Führung gehen. Später gelang es ihm noch Hauke in eine Yoko-shio-gatame zu nehmen und diese über die gesamten 25 Sekunden zu halten.
Seinen nächsten Kampf gegen den gelb-Gurt Eric Creutz vom JV Coswig verlor er leider wieder im Boden, als sein Gegner ihn in eine Kesa-gatame nahm, aus der sich Hauke nicht mehr befreien konnte.
Patrick Lietze von Blau Gelb Neustadt, besaß den V. Kyu und war Haukes letzter Gegner. Dieser legte erst mit einem Yuko vor, den er für einen O-soto-gari erhielt und setzte im Boden anschließend einen Armhebel an, für den er einen Ippon erhielt.
So wurde Hauke 5. Platz.
Oskar kämpfte in der -50, zusammen mit fünf anderen Teilnehmern, so dass er nach dem Doppel-Pool-System kämpfte. Er war im unteren Pool.
Dort kämpfte er zuerst gegen den orange-Gurt Rocco Reichelt vom Turbine Zittau, der bestimmt einen ganzen Kopf größer als Oskar war. Wahrscheinlich verleitete seinen Gegner die eigene Größe zum Nackengriff, für den er auch prompt einen Shido bekam. Oskar setzte im Laufe des Kampfes eine sehr schöne Hüfttechnik an, für die es in der U17 zweifellos mindestens einen Waza-ari gegeben hätte. Da sich Oskar hier aber auch des Nackengriffes bediente, gab es nicht nur keine Wertung, sondern auch noch einen Shido gegen ihn. Sehr schade. Dies machte er im Boden aber wieder wett und konnte seinen Gegner dort 25 Sekunden in der Festhalte halten, indem er ihn erst in der Tade-shio-gatame hielt und anschließend in eine Kesa-gatame wechselte.
Der zweite Gegner aus seinem Pool war Tommy Phan vom JV Coswig, welcher den VII. Kyu besaß. Dort hatte Oskar anscheinend leichtes Spiel, wie er mit einem spektakulärem Ushiro-goshi (Ausheber) zeigte, auf den er auch einen Waza-ari erhielt. Er vollendete den Kampf mit einer Festhalte, wo er wieder einmal einen Wechsel von Kami-shio-gatame in die Kesa-gatame vollführte und so die benötigten 20 Sekunden halten konnte.
Damit kämpfte Oskar als Erster seines Pools, gegen den Zweiten des anderen Pools, bei dem es sich um den gelb-Gurt Vincent Lamping vom KSV Pulsnitz handelte. Hier ging Oskar wieder nach kürzere Kampfzeit mit einem Waza-ari, den er durch einen O-soto-gari erhielt in Führung. Den Kampf schloss er (wer hätte das gedacht?) mit einer Kesa-gatame im Boden ab, wo es ihm wieder gelang seinen Gegner über 20 Sekunden zu halten.
Damit stand Oskar im Finale gegen Anton Scheibner aus Reichenberg/Boxdorf. Der orange-Gurt erwies sich als sehr passiver Kämpfer und trotz vieler guter Ansätze Oskars gelang es ihm nicht eine Wertung zu erzielen. Leider war sein Gegner so passiv, dass sich ihm auch keinerlei Kontermöglichkeiten boten. Ich wunderte mich schon, dass sein Gegner keinen Shido wegen Passivität erhielt. So hatte kurz vor Ende der regulären Kampfzeit immer noch keiner der beiden eine Wertung erreichen können und wahrscheinlich wäre es im Golden Score weiter gegangen, hätte sein Gegner Oskar nicht noch in letzter Sekunde in die Kesa-gatame genommen, aus der sich Oskar leider nicht mehr rechtzeitig befreien konnte und so belegte Oskar den 2. Platz.
Konstantin, der in der -55 startete, hatte noch 3 weitere Leute in seiner Gewichtsklasse. Das bedeutete also Pool-System.
Sein erster Gegner war Benny Bruck aus Lichtenberg. Dieser hatte den orangenen Gürtel und erwies sich als ein kräftiger Gegner mit einer ruppigen Kampfweise, bei der Konstantin zwar mithalten konnte, aber lange Zeit auf keinen grünen Zweigkam. Bis er die Rückwärtsbewegung seines Gegners für einen bilderbuchreifen O-soto-gari ausnutzen konnte, für den er dann auch seinen verdienten Ippon erhielt.
Der Kampf gegen seinen nächsten Gegner, Anton Jarecka vom PSV Freital verlief leider sehr schnell. Dort unterlag Konstantin im Boden, als sein Gegner einen Armhebel ansetzte.
Seinen letzten Kampf bestritt Konstantin gegen den gelb-orange-Gurt Piet Mewes vom PSV Freital. Dort konnte Konstantin mit einem Yuko in Führung gehen, den sein Gegner aber bald darauf auch wieder ausgleichen konnte. Dann drehte sein Gegner einen tiefen Seoi-nage ein, auf den er bestimmt einen Waza-ari bekommen hätte, wenn er dafür nicht auf beide Knie gegangen wäre. Was sein Pech war, war Konstantins Glück. Leider konnte sein Gegner dann noch einen Yuko erzielen. Nun wurde Konstantin unvorsichtig und setzte einen gewagten O-uchi-gari an, der schon im Ansatz mit einem Ko-soto-gari gekontert wurde. Wofür auch ein Ippon fiel.
Damit war Konstantin 3. Platz.
Eric und Konrad starteten beide in der +60, gemeinsam mit 6 anderen Startern. Somit waren sie zu acht, was Doppel-KO-system bedeutete.
Eric kämpfte als erstes gegen den orange-Gurt Rüdiger vom Motor Mickten Dresden. Erics Gegner ging zuerst mit einem Waza-ari in Führung und konnte Eric in eine Kesa-gatame nehmen, aus der es für ihn kein Entrinnen mehr gab.
Seinen nächsten Kampf bestritt er gegen Konrads ersten Gegner Liebert vom PSC Bautzen. Wieder ein orange-Gurt. Hier legte allerdings Eric mit einem Yuko vor. Leider wurde er dann noch mit einem Tani-otoshi gekontert und verlor so den Kampf.
Damit war Eric ausgeschieden, belegte aber den 7. Platz.
Konrads erster Kampf war gegen Ai Liebert vom PSC Bautzen (Erics späterer zweiter Gegner), der den V. Kyu besaß. Hier nutzte er seinen Tani-otoshi, mit dem er später auch Eric zu Fall bringen konnte als Angriffstechnik und erhielt auch hier wieder schon einen Ippon dafür.
Seinen zweiten Kampf trug Konrad gegen einen gelb-orange-Gurt Schumann vom Vfl Riesa aus. Zumindest sollte er das. Dies stellte sich aber nach kurzer Zeit als Listenfehler heraus.
Seinen eigentlichen zweiten Kampf hatte Konrad gegen den ebenfalls gelb-orange-Gurt Schumann, ebenfalls vom Vfl Riesa. Dort wurde Konrad aber zweimal mit einem Ko-soto-gari gekontert. Allerdings lernte Konrad schnell aus seinen Fehlern, denn während sein Gegner beim ersten Mal noch einen Waza-ari erhielt, war es beim zweiten Mal nur noch einen Yuko. Dies rettet Konrad aber nicht vor der Yoko-shio-gatame und schied damit aus.
Damit belegte auch Konrad den 7. Platz.
Zusammenfassung:
Die offizielle Ergebnisliste inklusive aller Siegerehrungsbilder findet ihr hier (Achtung: 12,7 MB)
Name / Altersklasse / Gewichtsklasse / Teilnehmer / Kämpfe (ges-gew-verl) / Platz
Isabell Kernchen U14 48 5 4 0 4 5.
Richard Kleint U14 34 13 2 0 2 –
Nils Beyer U14 34 13 2 0 2 –
Hauke Estel U14 37 5 4 0 4 5.
Oskar Feldmann U14 50 6 4 3 1 2.
Konstantin von Jagow U14 55 4 3 1 2 3.
Eric Fischer U14 +60 8 2 0 2 5.
Konrad Strützel U14 +60 8 2 0 2 7.
Alle Platzierten der BEM U14 am 6.5.12 in Bautzen
(Oskar und Konstantin beide in der zweiten Reihe von hinten, 4. und 9. von links