Endlich war es soweit, nach langer Vorbereitungszeit und unzähligen Verletzungspausen traten Maks, Martin und Dominic am Samstag in Crimmitschau zur DAN-Prüfung an. Und zwar mit dem festen Ziel, danach endlich mal wieder Zeit für was anderes als Judo zu haben – also kurz gesagt, mit dem Ziel „Bestehen“. Dominic unser Dauergaststarter in der Liga wollte den 1.DAN-Grad, also den 1. schwarzen Gürtel erwerben, Maks und Martin hatten das Ziel, ihren Gürtel noch schwärzer zu machen und den 2.DAN-Grad zu erwerben. Dazu fuhren wir in 2 Autos, aufgrund des ungemütlichen Wetters noch etwas eher als geplant, nach Crimmitschau und trafen den Ausrichter noch beim Aufbauen und Dekorieren an. Wir waren also mal wieder die Ersten 🙂 Egal besser als zu spät, denn eine DAN-Prüfung, also Prüfung zum schwarzen Gürtel, findet in Sachsen nur 2x im Jahr statt.
Als erstes mussten die Prüflinge unterschreiben, dass sie teilnehmen wollen und ihre Pässe abgeben. Und hier kam auch schon der Spruch des Tages vom Prüfungsreferenten Norbert Fahrig „Nur die Judopässe, ohne Schwimmabzeichen“ (Anspielung auf dicke Judopässe, in denen ja so oft Notizzettel, Bilder und natürlich das Wettkampfbuch gesammelt werden). Danach mussten die 17 Prüflinge (12 zum 1.DAN, 3 zum 2.DAN und 2 zum 3.DAN) zur Theorieprüfung ran. Auf der Galerie, also der balkonartigen Empore der alten Sporthalle im Haus der Vereine, wurden Tische aufgestellt und jeder hatte 30min Zeit um 20 Kreuzelfragen zu beantworten. Dies gehört seit 2 Jahren zum Prüfungsprogramm und seitdem ist da auch noch niemand durchgefallen. Diesmal kam auch die erlösende Antwort, alle können sich warm machen, aber bei einem wäre es wohl mehr als knapp gewesen. Egal…
Mittlerweile war noch das 3. Fan-Auto mit Dominics Unterstützern eingetroffen. Und wir stellten nun einen ordentlichen Fan-Block. Mit dabei waren nämlich, neben den Prüflingen, Maria, Tina, Martins Papa und ich auf Weixdorfer Seite sowie 5 Dominic-Fans (also nicht dass wir Weixdorfer keine Dominic-Fans waren ;-))
Nach der Erwärmung wurden die Kyus und Kyos bekannt gegeben, die im ersten praktischen Teil gezeigt werden mussten. Und es wurde gesagt, wer auf welcher Matte geprüft wird. Wir hatten die ganze Zeit gehofft, dass alle 3 auf eine Matte kommen, da Maks ja immer 3x ran musste – also als Tori für sich selbst, als Uke für Martin und als Uke für Dominic. Dies ließ sich aber seitens der Prüfer nicht einrichten und so war Dominic als Nr. 1 von 6 auf Matte 3, Martin Nr. 2 von 5 auf Matte 1 und Maks Nr. 4 auf der selben wie Martin.
Entsprechend chaotisch ging es für Maks los. Er startete mit Dominic mit der gelben und der braunen Kyo-Gruppe aus dem Go-kyo-no-kaisetsu, flitzte sofort zu seiner Matte und fiel für Martin die grünen und den blauen Gürtel des derzeit gültigen Kyu-Programms. Hier kam es dann schon zu ersten Verwirrungen, denn zigmal haben beide bei Konsultationen nachgefragt und bekamen die Antwort, dass keine Techniken nach links gezeigt werden müssen. Heute war mal wieder alles anders und die Prüfer, wollten die Techniken, die auch im Kyu links gezeigt werden müssen, sehen. Martin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und tat ihnen diesen Gefallen. Maks hatte nun kurz Zeit und war dann selbst noch dran…
Nun kam der 2. Teil: Grundform Stand (7 ausgewählte Techniken aus dem Go-kyu bei Dominic, 6 außerhalb des Go-kyo bei Maks&Martin) und hier kam das System schon durcheinander. Nun war die Matte von Maks und Martin eher fertig und Maks fiel schnell für Martin, flitzte dann zu Dominic und dann wieder zurück, um seine eigenen Techniken zu zeigen. Also das war alles ziemlich creepy und bei den folgenden Teilen noch verwirrender und durcheinander, weil bei Dominic auf der Matte irgendwie auch noch die komplette Reihenfolge geändert wurde, sodass ich mich nicht mal mehr ganz erinnern kann, wer dann in welcher Reihenfolge dran war. Jedenfalls mussten beide Matten immermal auf Maks warten oder einen anderen Prüfling vorschieben. Wichtig jedenfalls, alle 3 zeigten sowohl bei den Kyu- und Kyo-Vorkenntnissen als auch bei der Grundform Stand solide Leistungen, auch wenn der ein oder andere Prüfer manchmal skeptisch guckte…
Dominic war als nächstes mit den Finten, Wurfkombinationen und Kontern dran. Eine Gruppe bei der die Prüfer erfahrungsgemäß am strengsten sind. Maks und Martin blieben in der vorgeschrieben Reihenfolge. Auf dem Porgramm stand die Grundform Boden und das hieß 2 Beispiele für jede der 5 Festhalte-, 7 Hebel- und 7 Würgegruppen. Also 38 Bodentechniken. Im Prüfungsprogramm stand aber, dass diese nur stichprobenartig gezeigt werden sollen. Verständlich, 38 solche Techniken will doch keiner sehen… Doch! Die Prüfer. Und so zeigten die beiden ihr ganzes Reportoir und danach durfte Maks glaube ich gleich rüber zu Dominic, denn auch er war jetzt mit den Grundformen im Boden dran, wo er genau die Hälfte vom 2. Dan, also 1 Technik je Gruppe zeigen musste. Danach ging es beim 2. Dan mit Anwendung Stand weiter. Und das hieß Techniken wenn die Spezialtechnik nicht klappt, 6 selbstgewählten Techniken + Trainingsformen sowie ebenfalls Finten, Wurfkombinationen und Konter. Dieser ganze Block wurde auch im ganzen abgefordert und so war jeder Prüfling über 15 min auf der Matte. Ich glaube Maks, aber vor allem Martin haben die Prüfer in Grund- und Boden gequatscht und wussten auf jede Nachfrage eine passende Antwort. Jedenfalls beobachteten wir Zuschauer genüsslich, wie die Prüfer sich an jedem von Martins knallenden Soto-Maki-Komis erfreuten. Für seine Spezialtechnik wurde Martin am Ende auch gelobt.
Dominic war zwischenzeitlich glaube ich mit der Anwendungsaufgabe im Boden (Übergang Stand-Boden, Angriffe von allen Seiten und Befreiungen) und der Spezialtechnik dran und dann kam die Mittagspause.Nach der Mittagspause war Dominic gleich der erste und durfte noch seine Kata zeigen und war nach einer wirklich schönen Kata auch schon fertig. Martin und Maks mussten noch die Anwendung Boden (Unter- und Oberlage, Fesseltechniken und Befreiungen) zeigen, bevor auch sie ihre Boden-Kata zeigen durften. Diese ist leider nicht sonderlich spektakulär, jedoch hat sie den großen Vorteil, dass große Patzer wie bei Wurftechniken nicht so schnell passieren. Als sie es vollpracht hatten, freuten sich beide, dass sie so schnell wohl nicht mehr oder vielleicht sogar nie mehr diese Kata machen müssen, denn rein Übungstechnisch ist es der blanke Horror soviel auf den Knien rumzurobben.
Die Prüfer zogen sich nur noch sehr kurz zur Beratung zurück und kamen dann wieder, um mitzuteilen, dass alle bestanden haben!!! Das habe ich bei einer DAN-Prüfung noch nie erlebt, eigentlich fallen dort immer so 2 oder 3 durch… Und manche Katas zum 1. DAN waren an diesem Tag glaube ich auch sehr grenzwärtig. Die Prüfer jedenfalls sagten, dass sie heute eine gute Prüfung gesehen haben, auch wenn die ganze Spannbreite zu sehen war, waren sie zufrieden. Danach bekamen alle Prüflinge eine Einzel-Auswertung auf ihrer Matte. Maks wurde als durchgehend gut bis sehr gut gelobt, (ich glaube die Noten lagen alle so zwischen 1,5 und 2,0). Martin wurde wie bereits erwähnt für seine Spezialtechnik gelobt, hatte Noten um die 2,0 und erfuhr nebenbei noch, dass er derjenige war, der um ein Haar nach der Theorie hätte nach Hause gehen können. Denn da hatte er eine 4,0. Aber jetzt nach dem er seine Urkunde in der Hand hielt, konnten wir darüber alle lachen.
Nun kam der obligatorische Teil: Whiskytrinken! Der feste Bestandteil wenn ein Weixdorfer die DAN-Prüfung besteht 🙂 Danach natürlich Fotos und Duschen. Nun begann es für uns Zuschauer stressig zu werden. Schon während der Prüfung waren wir in reger Korrespondenz mit den Daheimgebliebenen, die die Überraschungsparty bei Haupts vorbereiteten. Doch da wir viel zeitiger fertig waren als erwartet, musste Moni in windeseile ihre Wohnung herrichten und Essen vorbereiten und Beni alle zusammentrommeln und rechtzeitig vor Haupts Haus versammeln. Punktlandung, fast alle waren rechtzeitig, wenn auch nur Sekunden vor Dominic, Maks und Martin da. Alle 3 freuten sich riesig und Maks und Martin waren echt überrascht. Dominic mussten wir leider schon vorher einweihen, wie hätten wir ihn sonst überzeugen sollen, mit nach Klotzsche zu kommen… Bei Burgern, Kuchen und Desserts begann der gemütliche Teil. Man erzählte sich Annekdoten von der Prüfung und zu späterer Stunde schauten sich die Verbliebenen sogar noch die Prüfung auf Video an.
Alles in allem ein mehr als ereignisreicher Tag.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!! Nach dieser gründlichen Vorbereitung habt ihr nun euren verdienten Lohn! Und ihr habt nicht „nur“ bestanden, sondern wirklich tolle Leistungen gezeigt.
Ein großes DANKESCHÖN an alle Überraschungsgäste – toll dass so viele da waren und mit den Prüflingen gefeiert haben!!!
Wir sehen uns am Dienstag und da werden die neuen schwarzen Gürtel mal richtig eingeweiht…