Traditionell fuhren die älteren Abteilungsmitglieder wieder übers Pfingstwochenende weg und nach fünf Jahren Pause (20-22 leider keine Studienfahrt und 23 war das Reiseziel Ravensbrück) mal wieder ins schöne Tschechien. Wie üblich stand auf dem Plan, uns geschichtlich etwas zu bilden und daneben eine entspannte Zeit zu verleben.
17 Judoka waren dabei und von jung bis ehemals jung und Studienfahrt-Erstis bis ganz alte Hasen war diesmal alles vertreten. Am Freitag ging es bereits morgens von Weixdorf aus los und nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt wurde Oparno erreicht. Das Ziel wurde erstmals von uns angesteuert und war ein etwas von Terezin abgelegener Campingplatz mit großer Wiese, Volleyball- und Fußballfeld und hübschen kleinen Schlafhütten in unterschiedlichen Geruchsrichtungen.
Gleich nach Ankunft präsentierte sich aber der Feind, der es das ganze Wochenende auf uns abgesehen hatte: das Wetter. Doch auch ein wichtiger Verbündeter konnte in Form des Regenradars gewonnen werden, welcher in den Tagen viele Male konsultiert wurde und manchmal auch den richtigen Rat für uns hatte.
Aufgebrochen wurde nach Beziehen der Hütten trotzdem, um in Lovosice zum Mittag zu essen und darauf zum ersten Programmpunkt überzugehen, der Besichtigung des Museums des jüdischen Ghettos in Theresienstadt. An diesem Nachmittag gab es eine Menge zu lernen über die grausamen Verbrechen an unzähligen jüdischen Menschen während der NS-Zeit und Theresienstadts Rolle darin.
Daraufhin wurden im Albert-Markt von Litomerice Lebensmittel eingekauft und zum Lager zurückgekehrt, wo die erste Partie Fußball anstand. Damit es fair zuging, fanden auf dem abschüssigen Platz mehrere Seitenwechsel statt, die größere Herausforderung bestand jedoch im durchnässten Rasen, der für einige spektakuläre Rutscheinlagen sorgte. Danach dunkelte es bereits und das Lagerfeuer wurde angeworfen, an dem allerlei Leckeres zum Abendbrot geröstet wurde und mehr oder weniger spät ging es für alle in die Nachtruhe.
Nach dem Frühstück am Samstag brachen wir zum nächsten Teil des Programms auf, diesmal wurde die kleine Festung von Terezin besichtigt. Bei einer Führung wurde ein Einblick in die Zeit des zweiten Weltkriegs, in der die Festung als Haftanstalt für politisch Verfolgte diente, und die menschenunwürdigen Bedingungen dort, gegeben.
Nach diesen Eindrücken aßen wir diesmal im Stadtkern von Litomerice zum Mittag, besorgten einige weitere Lebensmittel und kehrten zum Campingplatz zurück, um noch etwas Freizeit zu verleben. Hier war uns das Wetter aber besonders übel gesonnen und sorgte für kartenspielerische Betätigung im überdachten Bereich, bis der Regen später am Abend nachließ und das Feuer wieder für den Ausklang des Tages verantwortlich war.
Der Sonntag startete etwas eher, denn der Ausflug ging in die Hauptstadt Prag. Dort gab es eine Menge zu besichtigen und natürlich war auch wieder ein Stopp bei den berühmten Bogennischen unterhalb der Prager Burg dabei.
Das Mittagessen und die nächsten Stunden wurden als Freizeit in Prag verbracht, bevor sich die Reisegruppe 16:00 am Rathaus versammelte, um dem Spektakel der Rathausuhr zur vollen Stunde beizuwohnen, per Straßenbahn den Ausgangspunkt der Stadtbesichtigung aufzusuchen und nach Oparno zurückzukehren.
Vor dem Abend stand selbstverständlich eine weitere Fußballpartie an, die sich auch etwas trockener gestaltete und wieder großen Spaß bedeutete. Das letzte Lagerfeuer hatte es dann nochmal in sich, nachdem ein riesiger Reisighaufen auf dem Campingplatz aufgetaucht war, den einige Feuerteufel bis spät in die Nacht plünderten.
Der abschließende Montag wurde noch bis in den Mittag mit verschiedenen bewegungsreichen und bewegungsarmen Aktivitäten auf dem Zeltplatz verbracht, bevor der Abschied vom Pfingstwochenende und voneinander anstand und es wieder in die Heimat ging. Jetzt richtet sich die Vorfreude aufs nächste Jahr, dann hoffentlich mit etwas weniger Regen!