Am Samstag früh trafen wir uns zu vergleichsweise christlicher Zeit um 8:45 Uhr am Küchen-Hillig. Anne, Lisa, Martin, Philipp und Beni waren bereit, sich dem Turnier zur Ermittlung des Stadtmeisters zu stellen. Zum Samstag morgen kamen wir ohne Zwischenfälle zügig durch die Stadt. Leider hatten nicht so sehr viele Kämpfer den Weg in die Halle gefunden, so dass die Stadtmeisterschaft nicht ganz so stark bestetzt war wie im Vorjahr. Nachdem Antje wieder mit überraschender Selbstverständlichkeit das Wiegen der Frauen aufgetragen bekam, ging es auch schon los. Die angereisten Kämpfer hatten sich auch ganz gut auf die Gewichtsklassen aufgeteilt.
Lisa und Anne starteten beide in der Gewichtsklasse -63 kg und waren insgesamt zu Fünft. Sie hatten also jeder 4 Kämpfe zu absolvieren, waren aber wohl beide nicht gerade in ihrer besten Tagesform. Beide mussten den Kampf gegen die spätere Siegerin und Braungurtin Uhlmann (Freital) scheinbar wiederstandslos verlorengeben. Zu allem Überfluss verletzte sich Lisa beim Hebel ihrer Gegnerin auch noch. So dass sie den Kampf gegen die andere Freitaler Orange-Grüngurtin Schlootz nach anfänglichem Versuch zu kämpfen, verletzungsbedingt aufgab. Auch Anne konnte gegen die Freitalerin nicht siegen. Der Kampf Lisa gegen Anne fiel auf Grund Lisas Verletzung aus, so dass beide nur den Kampf gegen die Gelbgurtin Pilz (SV Sachsenwerk) auf ihrer Habenseite verbuchen konnten. Aber nicht das Ergebnis war das traurige, immerhin hatten beide am Ende einen 3. Platz, sondern die gezeigte bzw. eher nicht gezeigten Kampfleistungen. Aber schieben wir es einfach mal auf das gerade erst abgeschlossene Kyutraining und die davor auch nicht so zahlreiche Trainingsteilnahme … 😉 Und beim nächsten Wettkampf wird alles wieder besser 🙂
Anne abslovierte noch einen Freundschaftskampf gegen die Radeberger Braungurtin Sieber aus der -57kg, den sie nach zahlreichen schlecht vorbereiteten Wurfansätzen doch noch mit einem blitzsauberen Harai-Goshi gewinnen konnte.
Philipp und Beni starteten auch zusammen in einer Gewichtsklasse: -73 kg. In dieser Gewichtsklasse waren insgesamt 9 Teilnehmer, so dass Doppel-KO gekämpft wurde. Philipp hatte Losglück und traf als erstes auf den Grüngurt Kullig von Grün-Weiß 90. Zwar konnte Philipp nicht vertuschen, dass ihm die Ideen zu Angriffstechniken ein wenig fehlten, jedoch wich er den Seoi-Nage-Angriffen seines Gegners immer wieder geschickt aus und konnte letztendlich einen dieser Angriffe in der Bankstellung mit einer Würge kontern. Der Bautzner Schwarzgurt Pangerl warf Philipp im Kampf um den Einzug ins Finale auf Waza-Ari und nahm ihn in die Festhalte. Nun stand Philipp im Kampf um Platz 3. Da Beni im unteren Pool seinen 1. Kampf gegen den Blaugurt Findeisen trotz guter Ansätze verlor und dann in der Trostrunde den Orange-Gurt Abenseth (Sachsenwerk) mit Handwurf auf Ippon konterte, sollte Benis nächster Kampf entscheiden, ob sich die beiden im Kampf um Platz 3 gegenüberstehen. Im Griffkampf gegen den Braungurt Weismüller (Grün-Weiß 90) fand Beni aber einfach kein Rezept, kam deshalb nicht richtig zum Zuge und musste sich schlussendlich einem Seoi-Nage geschlagen geben. Nun stand Philipp dem Braungurt im Kampf um Platz 3 gegenüber und konnte dessen Griff immer wieder stören und auch dessen Wurfansätze immer wieder vereiteln. Leider fehlten Philipp eigene Ansätze um den Kampf für sich zu entscheiden, denn niemand schaffte es im Stand eine Wertung zu erzielen. Im Boden unterschätze Phlipp dann leider die Situation und musste sich dann doch nach langer Gegenwehr dem Hebel des Gegeners beugen. Somit ein 5. Platz für Philipp – nun eigentlich kein ganz schlechtes aber auch kein berauschendes Ergebnis, wurde doch aber deutlich, dass die Leistung mit ein bißchen mehr Training durchaus ohne weiteres ausbaufähig wäre.
Martin startete -90 kg mit insgesamt 7 Teilnehmern. Nun er hatte nicht gerade Losglück und landete im stärkeren 4er Pool. In den Kämpfen gegen die beiden Senftenberger Braun- bzw. Blaugurte Wesche und Petack wurde doch deutlich dass Martin den etwas ältern Kämpfern körperlich noch etwas unterlegen ist. Er zeigte gute Ansätze, die für die Zukunft hoffen lassen, musste sich dann aber doch beiden mit jeweils 2 Waza-Ari geschlagen geben. Und Martin fing den tiefen Seoi-Nage wieder sehr zu hassen an… Nun bestand nur noch die theoretische Möglichkeit, ins Halbfinale einzuziehen. Aber so wollte Martin nicht nach Hause gehen. Jedoch hatte er es im nächsten Kampf mit dem Bautzner Braungurt Voigt zu tun, gegen den er beim Heimkampf verloren hatte. Doch diesmal machte er es besser, kämpfte nicht zu offensiv und behielt sich seinen Soto-maki-komi für den richtigen Moment auf und erhielt glatt Waza-Ari. Doch es waren noch 2 Minuten zu kämpfen. Martin spielte seine deutlich konditionelle Überlegenheit aus und konterte kurz vor Schluss den Uchi-Mata-Angriff des Bautzners wiederum mit Uchi-Mata und ging als Sieger von der Matte. wenigstens ein versöhnlicher Abschluss.
Jeder gewann einen Kampf – nicht gerade ein Ergebnis, dass das Trainerherz höher hüpfen lässt. Aber sehen wir es als das was es war – ein Übungskampf: die Fehler, die ihr hier gemacht habt, macht ihr dafür bei keinem wichtigen Wettkampf. Machen wir einen Schlussstrich drunter, nehmen die Erfahrungen mit und machen beim nächsten mal alles besser 🙂
Zusammenfassung
Name / GK / TN / Kämpfe (ges.-gew.-verl.) / Platz
Beni Schulz / -73kg / 9 / (3-1-2) / –
Philipp Schulz / -73kg / 9 / (3-1-2) / 5.Platz
Martin Weiher / -90kg /7 / (3-1-2) / –
Anne Liepke / -63kg / 5 / (3+1-1+1-2) / 3. Platz
Lisa Schiemann / -63kg / 5 / (3-1-2) / 3.Platz