Am Sonntag, dem 19. Juli, ging es für ganze 33 Weixdorfer Judoka ins alljährliche Sommercamp. In diesem Jahr war Nove Mesto pod Smrkem das Ziel der Reise!
Sonntag: Achtung Räuber!
Wir trafen uns am Sonntag um 10:00 Uhr auf dem Forstsportplatz und um nach Nove Mesto pod Smrkem – Neustadt an der Tafelfichte – zu gelangen fuhren uns unsere lieben Eltern durch Polen in die Tschechische Republik wo wir gegen Mittag ankamen.

Das JCamp lag schön ablegen außerhalb der Kleinstadt und hielt alles nötige für uns bereit: einen großen Speiseraum, einen Lagerfeuerplatz, Bolzplatz und Tischtennisplatten. Nachdem alle angekommen waren, bezogen wir Baracke 21 und erkundeten erstmal das Gelände und die Gegend. Denn wir brauchten schließlich Holz fürs Lagerfeuer. Also ab in den Wald und frisch gehackt und gesägt!




Die Konstruktion war so… mittel. (Ok wir haben einfach zu viel draufgeladen!)

Wenn ich 5 Stunden Zeit hätte einen Baum zu fällen, würde ich 4 Stunden die Säge schärfen. – Abraham Lincoln
Aber nicht diese Säge Maria!
Danach fanden wir uns auf der Wiese des Camps zusammen um endlich unsere diesjährigen Gruppen einzuteilen und das Sommercampthema zu erfahren. Maria hatte sich verschiedene Einteilungen überlegt aber so richtig wollte keine passen. Erst sollten sich die verschiedenen Jahreszeiten zusammenfinden, dann verschiedene Zahlen die in mehr oder minder schweren Rechenaufgaben erst errechnet werden mussten, dann verschiedene Grimassen, Tierlaute, Kinderlieder und dann alle Maiers/Meiers/Meyers/Mayers.


Mathe kann seine Hausaufgaben alleine machen!
Mal waren nur Erwachsene in einer Gruppe, dann wiederum nur Geschwister. So gingen wir verschiedene Kombinationen durch bis endlich die passenden Gruppen gefunden wurden. Daraufhin wurde auch das Motto verkündet: Räuber! Wir waren also berühmt-berüchtigte Gauner, die mehr oder weniger gute Taten vollbracht hatten:
Gruppe Hotzenplotz: Finn Wurlitzer, Damien Liebig, Martin Ringel, Martin Menzel, Leonard Morgenschweis, Lea Höhnel, Tasmin Hirschfeld und Maks Sieger

Benannt nach dem Räuber Hotzenplotz, der der Großmutter vom Kasper die Teekanne stahl.
Gruppe Fürchtenix (Der brave Räuber Fürchtenix):
Fritz Ryberg, Marthe Porstendorfer, Hanna Kleint, Fabian Bräkow, Moritz Riedel, Maria Weidner, Steffen und Finn Pappermann und Robert Junghans (Robert Fürchtenix und seine Spurtefixe)

Benannt nach der Hauptfigur aus der tschechoslowakischen Zeichentrickserie.
Gruppe Stülpner:
Ole Kolbeckel, Selina Menzel, Tilman Riedel, Oskar Feldmann, Anna Hickmann, Ludwig Ebert, Antje und Emilia Pappermann und Martin Weiher

Benannt nach Karl Stülpner (1762-1841), dem sächsischen Robin Hood.
Gruppe Karasek:
Moritz Rothe, Lukas Eisele, Richard Kleint, Franka Feldmann, Lukas Petzold, Angelika Menzel und Beni Schulz

Benannt nach Johannes Karasek (1764-1809), dem böhmischen Hansel.


Räuber mit Stil!
Danach ging es zum Abendessen, das sich als reichhaltiges Bufett für alle Geschmacksrichtungen anbot. Neben Käse und Wurst konnte man sich auf mit Cornflakes und Milch den Bauch vollschlagen. Ein Fest für die meisten jüngeren Teilnehmer!

Leider machte uns danach das Wetter einen Strich durch die Rechnung und ein Wolkenbruch durchnässte unsere Lagerfeuerpläne, weshalb wir uns drinnen vergnügten bis die Bettzeit ran war.
Montag: Tschechisch, Basteln und erste Sportspiele
Der Tag begann mit einer ersten Lektion in tschechischer Sprache um wenigstens „Ja“ (Ano), „Nein“ (Ne) und „Danke“ (Děkuji) sagen zu können. Später in der Woche kamen noch die Zahlen von 1 bis 10 hinzu sowie die Standardsätze „Ich heiße…“ und „Ich bin Deutscher“ (Isem nemec), aber so richtig verständigen konnte sich am Ende doch nur Robert.

Danach wurden wir kreativ aktiv: Echte Räuber besitzen eine Schatztruhe um das Gold ihrer Raubzüge auch stilecht verstauen zu können! So eine brauchten die vier Gruppen auch! Es wurde also gesägt, gehämmert, getackert, geleimt, verbunden und verziert und die Ergebnisse konnten sich wirklich sehen lassen! Jede Truhe wurde mit einem Zahlenschloss versehen und dann kam als Bastelbelohnung der erste Goldtaler als Grundstock in die Kiste. Die restliche Woche über gab es in den verschiedensten Disziplinen weitere Taler für die „Klassenkasse“ zu erbeuten um am Ende des Camps die erfolgreichste Räubertruppe zu küren.












Nach dem Mittagessen

– auch dieses war immer reichhaltig und lecker! Mit der Verpflegung hatten wir wirklich mal wieder eine Goldgrube aufgetan! – ging es sportlich weiter. In den ersten Disziplinen Rugby, Mannschaftstischtennis und Kubbschach ging es heiß her. (Kubbschach, auch Wikingerschach, ist ein Wurfspiel bei dem zwei Mannschaften abwechselnd versuchen die gegnerischen Holzklötze umzuwerfen.)



Der König fällt!

Tischtennis
Heute blieb uns das gute Wetter treu und wir konnten den Abend am Lagerfeuer verbringen. Entspannend!

Dienstag: Ab die Post, Sport II und Baden
Damit unsere lieben Zuhause sich keine Sorgen machen mussten, war natürlich eine kurze Nachricht aus der Ferne Pflicht. Den Vormittag verbrachten wir also mit dem Schreiben einer Postkarte bevor wir uns wieder dem Kampf um weitere Goldmünzen widmeten.

Auf dem angrenzenden Fußballplatz hatten wir ideale Bedingungen für weitere Gruppenwettbewerbe. Die Räuberbanden trafen im Fußball, Footballweitwurf und Frisbee-Zielwerfen aufeinander. Danach war der Vormittag auch schon wieder um.



Nach einer Stärkung liefen wir durch Nove Mesto zum Badesee und tobten den ganzen Nachmittag in den Fluten.

Mittwoch: Rallye – Im Frühtau zu Berge wir ziehn…


Der anstrengendste Tag war sicherlich der Mittwoch. Auf der insgesamt 16 km langen Tour mussten 600 Höhenmeter überwunden werden, der Großteil davon direkt im ersten Drittel um den Smrk (Ich kaufe ein „A“ und möchte lösen: Bockwurst!) zu erklimmen. Auf dem großen Schmugglerpfad gab es noch 10 Stationen zu finden und Aufgaben zu erfüllen um wiederum Taler für die Schatzkiste zu sammeln. Erste Aufgabe war das Sammeln von Dingen oder Gegenständen deren Anfangsbuchstaben die Gruppennamen bildeten, z.B. Stock wir Stülpner oder Heidelbeere wie in Hotzenplotz. Auch sehr gut: Das „X“ auf dem Boden wir in Fürchtenix – clever gelöst!

Danach galt es ein Logikrätsel zu lösen in dem die vier Protagonistenräuber je einen Überfall auf Postkutsche, Juwelier, ein Wohnhaus und einen Juwelier verübten und mit mehr oder weniger Beute heimkamen (Schuh, vergammelter Fisch und Toilettenpapier statt Schmuck, Lösegeld, Gold und Edelsteinen).

Als drittes galt es per Auge 125 ml und 400 ml abzumessen, was zwei Gruppen fast perfekt lösten und auch Platz 3 und 4 sehr dicht am Sollwert waren.
Mehr oder weniger direkt und auch mehr oder weniger zerstochen (vermutlich offizieller Tag der Wespe in ganz CZ) fanden die vier Gruppen sich dann auf dem Smrk zur gemeinsamen Mittagspause ein und konnten dort auch noch die Aussicht aufs Umland genießen, die heute wirklich weit reichte.


An Station 5 stand ein weiteres Quiz zur tschechischen Kultur (Fragen zum Nationalgericht, Flagge, Lage in Europa, berühmten Personen und tschechischen Erfindungen – die weiche Kontaktlinse) an, bevor an Station eine weitere sportliche Leistung abgeliefert werden musste: so viele Hockstrecksprünge pro Gruppe in 30 Sekunden.

Gott sei Dank gabs danach an Station 7 ein leckeres Eis, das Kraft für den Pappenparkour und abschließenden Teebeutelweitwurf gab.

Der Pappenparkours


Teebeutelweitwurf
Nach 10 Stunden kamen wir dann doch ziemlich platt im Camp an und machten uns hungrig über das Abendbrot her!
Ausnahmsweise war es dann doch eher als üblich in den Zimmern ruhig, der harte Tag forderte seinen Tribut.
Donnerstag: IQLandia Liberec
Aufgrund von schlechten Wetter mussten wir unsere Wochenplanung am Donnerstag ein wenig abändern und machten einen Tagesausflug in die Stadt.


Mit dem Zug ging es nach Liberec (Reichenberg – Frage aus dem Rallyequiz) und dort ins Mitmach-Museum IQLandia, das auf 4 Ebenen Ausstellungen zum Anfassen und Ausprobieren zu den Themen
- „Der Mensch“: Blutdruck- und Lungenvolumen messen, Krafttest, Reaktionstest, Hörtest, Lautsstärketest in der Schreikammer, OP-Tisch, Mindball (ich habe nicht verstanden wie das funktionierte) und weiteres
- „Elemente“: künstlicher Tornado, Solarkraft, Musik mit der Teslaspule

- „Weltraum“mit echtem Stargate!: Hochspringen wie auf dem Mond und anderes
- Sexualität (ab 12 Jahre)
- Und Technik: schicke Querschnitte durch Toiletten, Waschmaschinen und Toaster

und vielem mehr gab.


Wie groß ist Benis Lunge?

Dieser Patient hat die OP nicht überlebt…


Mindball – Kampf der Gehirne!



Wie stark seid ihr?

Fakten und Mythen


Interessant!

Äh … ja.
Außerdem konnte man vor dem IQLandia den wohl berühmtesten Physiker der Welt treffen und Fotos mit ihm machen.


Unsere drei Stunden Aufenthalt waren sicherlich zu kurz um alles im Detail zu erfassen, aber es war trotzdem wahnsinnig lehrreich und spannend!
Danach ging es mit der Bimmelbahn zurück nach NoveMesto (die Zugfahrt nutzen einige zum Auffüllen der wohl doch leeren Schlafreserven),


wo wir wiederum zu spät zum Abendbrot erschienen, war aber kein Problem. Die Campleiterin war total nett! Wir verbrachten den Abend mit Knüppelkuchen am Lagerfeuer und auch die Campleiterin und ihr Hund Peppino gesellten sich später noch zu uns.

Freitag: Geburtstagskuchen, Sport III und Tretbootfahren
Der Freitag begann mit einem Geburtstagsständchen für unser Geburtstagskind Fritz, der heute 10 Jahre alt wurde. Natürlich gehörten neben dem Ständchen auch ein (Pfann)Kuchen mit Kerzen, Blumen und ein Geschenk auf Fritz` Tisch.

Fritz wurde nach dem Frühstück von seiner Mutter abgeholt um seinen Geburtstag mit der Familie verbringen zu können, im Austausch erhielten wir verbliebenen Camper sehr leckeren Pflaumenkuchen (Danke nochmals, ich selbst hatte 4 oder 5 Stück J…).
Den Vormittag verbrachten wir mit den Viertel- und Halbfinals der Boule-Olympiade und dem Finale des Kubbschach-Vergleichs, das vom Team Fürchtenix I (FN1) gewonnen wurden, einem Frisbee-Parkours

und Mannschaftsfederball (in der Art von Chinesisch beim Tischtennis nur miteinander statt gegeneinander, Rekord: 20 Zuspiele).

Da die liebe Sonne auch Freitag auch mal wieder ihre Schokoladenseite zeigte, konnten wir am Nachmittag nochmals den Badesee aufsuchen und neben dem üblichen Getobe machte Robert zwei Tretboote klar und die Räuber konnten nun auch als Seeräuber aktiv werden. Die Zeit verging wie im Flug und als es Zeit zum Aufbruch wurde, überreizte eine Bootsbesatzung doch arg die vorgegebenen Spielregeln.




Nach dem Abendbrot kamen die Boule-Spiele dann in der „Arena NoveMesto“ zum Abschluss. Fabian sicherte sich in einem Herzschlagfinale den 1. Platz vor Tasmin, Angelika und Anna kamen auf die dritten Plätze. Auch diese Disziplin ging wieder in die Gesamtwertung ein.

Danach maßen sich die Gruppen im beliebten Teamwettbewerb „Wettessen“, in diesem Jahr: Obladky! Es galt eine ganze Packung Vanille, Haselnuss oder Schoko-Obladen zu verdrücken. Gewonnen hatte die Gruppe die als erstes alle Münder leer vorweisen konnte.



Danach spielten wir Kreisspiele wie Rippeltippel,

„Gewinner“ beim Rippeltippel
das Sender-Spiel



und auf vielfachen Wunsch „Nacht in Palermo“ (auch bekannt als „Werwolf“), ein Spiel bei dem gedungene Mafiosi jede Nacht ein Opfer unter den braven Bürgern Palermos suchen, die am Tag je einen Tatverdächtigen an den Pranger stellen und hängen. Beide Runden gingen an die Bürger. Danach gings ins Bett, zum Glück starb bei „Nacht in Nove Mesto“ niemand!

Samstag: Sport IV und Räuber-Action im Wald
Am Samstag standen noch letzte Wettbewerbe aus. Mit Murmeln und Frisbee-Torwandschiessen sowie „Martins kleiner Zirkusschule“ verbrachten wir den Vormittag.





Eigentlich hatten wir nach der Siesta einen gemütlichen Nachmittag geplant, aber O SCHRECK! Räuber hatten es auf unsere Schatztruhen samt Inhalt abgesehen! Was für eine Ironie!



Robert war den Dieben zwar knapp entwischt und hatte uns Spuren in den Wald gelegt, nun mussten wir aber unsere vier Truhen, die er auf der Flucht verloren hatte, wiederfinden! Zum Glück war noch alles Gold vorhanden.


Die Schatzkisten sind wieder da!
Und wo wir schonmal im Wald waren, konnten wir auch gleich noch ein Geländespiel durchführen. Bunt gemischte Räuberbanden jagten sich durchs Unterholz und versuchten gegenseitig die jeweiligen Hauptmänner ausfindig zu machen und den eigenen Spion auf das Gruppenoberhaupt anzusetzen. Hier war neben flinken Beinen einiges an Taktik gefragt: War der Gegner nun der Hauptmann oder nur ein normaler Ganove?
Den letzten Abend verbrachten wir natürlich nochmals am Lagerfeuer und es gab nochmals einige Goldtaler für gruppenweise Kraftübungen, Judowissen und hübsche Singstimmen zu ergattern.


Die Bettgehzeit wurde am letzten Abend natürlich etwas verlängert, doch gegen 12 Uhr fielen dann auch die letzten in die Betten.
Sonntag: Auszählung und Auswertung
Am Sonntag hieß es dann schon wieder Abschied vom Räubercamp nehmen und vorher mussten noch Sachen gepackt und Zimmer gefegt werden. Das ging schnell von der Hand, sodass wir vor dem Mittag zur Auswertung der Gruppenwertung schreiten konnten.
Ausnahmsweise hatte wirklich niemand mitgezählt und es war vollkommen offen wer das Rennen machen würde.
Zuerst wurden noch einige Einzelehrungen vorgenommen:
Lukas E. als Frühsportler

Moritz Ro. als Rippeltippel-König

Hanna als Hairstylistin

Tilman als „?“

Fabian als Boule-König

Oskar als Vielschläfer

und
Robert als Arbeitsbienchen


Und danach wurde es ernst. Schlösser wurden geöffnet, Taler ausgeschüttet und gezählt.



Auf den vierten Rang kamen die Hotzenplotz-Räuber mit 55 Talern!

Rang 2 teilten sich die Räuberbanden Karasek und Stülpner mit je 58 Talern.

Und Platz 1 ging in diesem Jahr an den Räuber Fürchtenix und seine Spurtefixe mit ganzen 67 Talern! Glückwunsch!

(das Team Spurtefix war durch zwei vorzeitige Abreisen bereits stark dezimiert, es fehlen Fritz Ryberg und Marthe Porstendorfer)
Danach hieß es „Ahoj Nove Mesto“ und wir traten die Heimreise an und überließen den Cowboys und Indianern der nächsten Feriengruppe das Feld.


Aber wir freuen uns bereits auf das nächste spannende Sommercamp im Jahr 2016!

Weitere Bilder bunt gemischt:

Räuberhöhle…

Coole Schließfächer im IQLandia

Kaputtgespielt!