Bergstadtpokal U-17, 17.04.2011

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Heute wurde ich von Daniela, ihren Eltern und ihrem Gastschüler aus der Schweiz abgeholt und gemeinsam fuhren wir nach Freiberg.

Annika und Mareike warteten da schon auf uns. Sie mussten mit dem Zug fahren, da es (wieder mal) nicht genug Autos gab.

Mareike kämpfte heute krankheitsbedingt nicht mit, war aber Reisebegleiterin für Annika und mein persönlicher Assistent.
In Freiberg war die Halle noch lange Zeit sehr leer und füllte sich auch nicht wirklich. Nach einiger Zeit gingen wir schließich wiegen. Das Wiegen wurde von 3 Mädels gemacht, bei denen ich mir nicht so sicher bin, ob sie U14 oder doch schon U17 waren. Aber sie machten es auf jeden Fall sehr souverän. Annika ging als erste auf die sehr alte, kipplige Zeigerwaage. Der Zeiger schwankte geschätzt zwischen 48 und 60 Kilo hin und her. Die Mädels sahen eine glatte 57. Bei Daniela war es ähnlich mit der 52.

Also lief ja alles nach Plan.

Insgesamt anwesend waren dieses Jahr übrigens 44 Starter. Also wirklich ein sehr überschaubares Teilnehmerfeld. Gekämpft wurde auf zwei von drei Matten, da es heute nur zwei Karis gab (unser Kari, Martin, musste aufgrund des Automangels leider ebenfalls zuhause bleiben).

Los gings!

Annika und Daniela waren beide jeweils zu 4. und kamen auch sehr zügig dran.

Annika hatte den ersten Kampf gegen eine Tschechin namens Kulicova (orange-grün). Wir waren uns sicher, dass sie so einiges drauf hatte und Annika hatte auch sichtlich Respekt. Aber dann merkte sie, dass sie durchaus mitkämpfen konnte und konnte sich sogar aus einer Festhalte befreien. Leider fiel sie dann einer anstreinen Fege zum Opfer.

Den zweiten Kampf hatte sie gegen Albrecht vom ESV Lok Zwickau (blau). Diese Generin lag Annika noch weniger, denn sie holte bei jedem „hajime“ einfach Anluf und rannte sie um. Annika wollte nicht mehr so recht (Zitat Mareike: „irgendwie fehlt heute die fiese Ratte“) und fiel schließlich einem Umrenner zum Opfer. Der Ärger war groß und die Vorsätze für den nächsten Kampf noch größer.

Den hatte sie gegen Klügel von Motor Dippoldiswalde (orange-grün). Hier kämpfte sie schon wesentlich aggressiver aber leider nicht konsequent genug und so legte sie sich voll in einen Konter rein.

Eigentlich hatte Annika wirklich keine Lust mehr. Aber ein Leipziger Trainer fand den Weg zu uns auf der Suche nach einem Freundschaftskampf gegen eine 48erin. Und den bekam Annika. Die ominöse 48erin war keine Unbekannte, sondern eine Sportschülerin namens Schüler mit grünem Gürtel. Und hier drehte Annika voll auf. Allerdings erst nachdem sie 4 mal aufgerufen und dann zurückgestellt oder vergessen wurde. Sie tat alles um den Nackengriff der großen Gegnerin abzuhalten und tatsächlich konnte die ohne Griff auch gar nicht gefährlich werden. So konnte Annika ansetzten. Leider fehlte das letzte Stückchen, so wurde es nur ein Waza-ari. Dann war Annika leider nicht konsequent genug beim Griffkampf und fiel ebenfalls auf Waza-ari. Es folgten zwei yuko für Schüler und einer für Annika und das Zeitzeichen. Ein knapper Sieg für die Leipzigerin und ein Grinsen und Annikas Gesicht, die merkte, dass sie ja doch konnte, wenn sie wollte.

Daniela startete als erstes gegen Schneider aus Bautzen (orange-grün). Hier konnte sie beinahe augenblicklich mit einer tollen Würge gewinnen.

Im zweiten Kampf stand sie Kunz vom CPSV (gelb) gegenüber. Diese war mir schon bei der Erwärmung aufgefallen mit zahlreichen Salti und Überschlägen. Dank Mareikes Informationen war das aber doch nicht mehr so besonders, denn Kunz ist ehemalige Leistungsturnerin und ein neu entdecktes Talent. Sie war auch Anfang des Jahres mit Viola und Mareike auf dem Rabenberg.

Daniela hatte wenig Lust, die Vorspeise für die Chemnitzerin zu sein und gab alles, sie nicht zu ihrem Griff kommen zu lassen. Das klappte auch spitze. Die Chemnitzerin kam nicht zum Zug und geriet im Boden in arge Bedrängnis. Als sie sich nicht mehr zu wehren wusste, biss sie Daniela so doll in die Hand, dass man dies noch lange Zeit sah. Schließlich schaffte sie es Daniela zu hebeln, doch ein Sieg war es nicht wirklich. Ich finde es sehr schade, dass Leistungssportler zu unfairen Mitteln greifen müssen, um zu gewinnen!!

Den letzten Kampf hatte Daniela dann gegen die etwas kleinere aber dafür kräftigere Keller von Lok Zwickau (grün). Die bodenverbundene Art der Gegnerin machte es Daniela schwer, Bewegung in den Kampf zu bringen und schließlich fiel sie in einem unaufmerksamen Moment. Nun stand fest, Kunz war erste und die drei anderen müssten auswiegen. Doch es kam und kam kein Aufruf. Wir warteten geduldig. Dann wurde zur Siegerehrung gerufen und ich ging doch mal fragen. Die Liste war fehlerhaft. Doch Auswiegen. Und zwar sollte witzigerweise ich als parteiische Betreuerin mit der Wackelwaage auswiegen! Nach einigem Verhandeln bekamen wir zum Glück doch noch eine digitale Waage, was sich auch als gut erwies, denn die Bautznerin wog 51,35kg, Daniela 51,95kg und die Zwickauerin 52,00kg. Damit wurde Daniela haarscharf mit 50g zweiter Platz. Mit der alten Waage wären es alle drei geworden! Die Organisation war also durchaus noch verbesserungswürdig…

Schließlich folgte noch die Mannschafts- und die Einzelsiegerehrung. Die Pokale der Mannschaften gingen an „Zwiggauu“, „Gemmnitz“ und „Leipzsch“, es gab also durchaus etwas zu lachen am heutigen Tag.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto gings für alle wieder ab nach Hause.

Ich denke der Wettkampf wäre für alle U17 eine prima Mögichkeit gewesen. Das Teilnehmerfeld war klein aber fein und jeder kam heute ins schwitzen. Schade, dass sich nur so zwei von einer eigentlich so großen U17 aufraffen konnten!

Den beiden wünsche ich allerdings alles gute zu dem 3.Platz für Annika und dem 2.Platz für Daniela! Ihr habt heute beide gemerkt wo eure Schwächen liegen, aber ihr konntet beide diese deutlich reduzieren und Stärken durchsetzen!

Es hat mir viel Spaß gemacht, euch bei kämpfen zu zusehen!!

Julia