Am Samstag machten wir uns in aller Frühe 6:30Uhr (da stehen schon welche freiwillig beim Bäcker an!!!) mit unseren beiden qualifizierten Mädels Viola und Annika auf den Weg in das sachsen-anhaltinische Halberstadt. Viola und Annika hatten sich durch ihre überzeugenden Leistungen bei der Landesmeisterschaft vor 2 Wochen für diese Meisterschaft qualifiziert. Zur Mitteldeutschen Meisterschaft, der höchsten Ebende in dieser Altersklasse, treffen sich die besten Kämpfer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Pünktlich kamen wir in der Halle mitten in einem größeren Sportkomplex an und machten uns gleich auf zum Wiegen. Annika war leicht drüber und so liebäugelten wir mit der höheren und vielleicht einfacheren Gewichtsklasse, wussten jedoch nicht recht, ob dies wirklich die richtige Entscheidung ist. Wir spielten Schnickschnackschnuck, zogen kurze und lange Papierstreifen und ließen den Ring (einen hab ich ja noch 😉 …) entscheiden (ja ich weiss, wir betreiben unseren Sport echt professionell…). Mit der Entscheidung eins höher zu starten, gingen wir zurück zur Waage. Doch so einfach wars nicht. Entgegen unserer Überzeugung (und auch noch vieler anderer Vereine, mit denen wir uns danach unterhielten) kann man bei Mitteldeutschen Meisterschaften auch in der U14 nicht mehr die Gewichtsklasse wechseln oder zumindest hätten wir das am Vortag melden müssen. Wir waren verblüfft! Nun mussten wir uns sputen. Noch 15min blieben Annika um die wenigen Gramm herunterzulaufen. Und dann zeigte die Waage auch glatt 57,0kg und wir nahmen es als Wink des Schicksals, dass wir doch die falsche Entscheidung getroffen hatten…
Warm waren Viola und Annika jetzt schon. Nun mussten sie sich nur noch dehnen und einwerfen. Moni und ich gingen Kaffee trinken und Brötchen kaufen. Ein Kaffee für günstige 2 Euro ließ die Zeit bis zum Wettkampfbeginn, der auf unerklärliche Weise über ne halbe Stunde auf sich Warten lies, auch nicht schneller vergehen.
So kamen auch Moritz und Violas Großeltern noch vollkommen rechtzeitig in der Halle an. Und nun hieß es erstmal warten, denn die Gewichtsklassen unserer Mädchen waren noch nicht dran.
Annika durfte dann starten. In ihrer Gewichtsklasse -57kg standen 9 Teilnehmer auf der Liste. Davon 5 Sachsen. Annika legte gegen die Jenaer Orangegurtin Plaas los und wurde leider sofort von einem O-soto-gari überrascht. In der Trostrunde musste sie nun gegen die Landesmeisterin Schruth aus Markleeberg antreten. Eine machbare Aufgabe. Doch Annika fand heute einfach nicht in den Kampf und zu ihrer gewohnten Bißigkeit und musste sich schlussendlich in einer Festhalte geschlagen geben. Das Feld lag heute in der -57kg sehr eng beieinander und mit ein bißchen Glück wäre heute für Annika ganz viel möglich gewesen. Wirklich schade, dass sie ihre konstant starken Leistungen bei den letzten Wettkämpfen und im Training heute nicht abrufen konnte. Aber so ist es manchmal. Auch die Profis haben manchmal einen schlechten Tag und auch ein Olé Bischof scheidet dann bei der WM vorzeitig aus – also darf das auch Annika passieren. Wir wissen trotzdem, was sie alles bringt und ich hoffe, dass Annika das auch weiss und nicht vergißt! Beim nächsten mal läufts wieder besser! Und schließlich wollen wir ja mal nicht vergessen, dass es schon eine tolle Leistung ist, sich überhaupt für die Mitteldeutschen Meisterschaften zu qualifizieren.
Viola durfte kurz später -44kg (10 Teilnehmer) auch ins Wettkampfgeschehen eingreifen und startete gegen die Dessauer Gelbgurtin Noth mit einem tollen durch Schnapper-Ko-uchi-gari vorbereiteten Seoi-Nage. Der Start war vollbracht, doch nun ging es inder Liste erst richtig los. Ihre 2. Gegnerin war die Landesmeisterin aus Thüringen Nathalie Schupeck (Jena, orange-grün). Die beiden schenkten sich über die volle Kampfzeit nichts, gingen extrem hohes Tempo aber kamen zu keiner Wertung. War Viola in den ersten 3 Minuten die klar Aktivere, wurde es im Golden Score schon knapper. Das zeigte letztlich auch der Hantei-Entscheid mit 2:1 für Viola. Nun musste sie im Halbfinale ebenso wie bei der LEM gegen Jennifer Bergk vom PSV Leipzig antreten. Auch hier ging der Standkampf mit enorm hohem Tempo aber ohne Wertung über die volle Zeit. Im Boden brachte die starke Leipzigerin Viola aber ganz schön in Bedrängnis. Nach einem Yuko im Golden Score für O-uchi-gari musste Viola heute den Sieg der Leipzigerin überlassen. Nach dem Kampf fielen sich beide wieder in die Arme und Jennifer erkundigte sich nach Violas verletztem Finger. Wirklich schön! So fair kann Kampfsport sein! Somit stand heute Jennifer gegen Laura Ackermann im Finale und Viola kämpfte um den Platz 3 gegen die junge orange-grün Gurtin aus Aue, die als jüngster Jahrgang schon bei der LEM ganz schön das Feld aufgemischt hat und im nächsten Jahr, wenn die 97er Jahrgänge raus sind, sicherlich richig loslegen wird. Heute konnte Viola aber nochmal zeigen, wer der Chef im Ring ist und beendete einen schon wieder enorm temporeichen Kampf mit Yuko für sich und belegte somit nach 4 richtig starken Kämpfen einen tollen 3. Platz.
Ein wenig mussten wir noch auf die Siegerehrung warten und verbrachten die Zeit mit dem Ausfüllen der Wettkampfbücher. Außerdem war heute auch ein Stand mit Judosachen aufgebaut und Viola durfte sich nach alter Tradition für ihren 3. Platz etwas aussuchen. Bei der Siegerehrung gabs dann wirklich schicke Medaillien, die von der WM-Starterin Claudia Malzahn überreicht wurden. Danach machten wir noch Vereins- und Sportbezirksgruppenfotos und traten die Heimreise nicht ohne einen Besuch bei McDonalds an, wo Annika für die Teilnahme an der MDEM auch noch mit einem Eis belohnt wurde.
Herzlichen Glückwunsch sowohl an Viola als auch an Annika. Damit geht ein tolles und erfolgreiches letztes U14-Jahr zu Ende. Wenn ihr so weiter macht, ist euch der Erfolg auch in der U17 gewiss!
Zusammenfassung:
Name / AK / GK / TN / Kämpfe (ges.-gew.-verl.) / Platz
Viola Haupt / U14 / -44kg / 10 / (4-3-1) / 3.Platz
Annika Weber / U14 / -57kg / 9 / (2-0-2) / –