Auch in diesem Jahr fand eine neue Ausgabe der allseits beliebten Pfingstfreizeit ins tschechische Theresienstadt statt.
Die ehemalige Garnisonstadt mit dem Namen zu Ehren der Mutter des österreichischen Kaisers war während des Zweiten Weltkrieges Ort unbeschreiblicher Greueltaten der Nationalsozialisten an Juden, politischen Gegnern und weiteren beklagenswerten Opfern, weshalb wir uns bei der alljährlichen Studienfahrt jedes Jahr aufs neue informieren.
Mit dabei waren Antje, Steffen, Robert, Martin, Luisa, Beni, Vivien, Tasmin, Andre und Julia. Marc, Maria und Maks bekamen nicht frei und mussten nachkommen.
Auch Astrid stattete uns einen Besuch ab.
Auch in diesem Jahr erwiesen wir unserem geliebten Autokempink Kreta die Ehre und die neuen Inhaber stellten sich als sehr freundlich heraus. Ansonsten hat sich nicht viel geändert, auch die Katakomben bestehen noch!
Unser Kulturprogramm am Samstag drehte sich wie immer um die Geschichte der Stadt als Verteilerlager für die Gefangenen der Nazis in die Vernichtungslager Dachau, Buchenwald, Auschwitz, und weitere dieser.
Nach einem kleinen Film im Ghettomuseum besuchten wir erstmalig das Denkmal an der Eger, dem Fluss durch Terezin in den die Besatzer 22.000 Papierurnen entleeren ließen, weil aufgrund der hohen Opferzahlen Platz im lagereigenen Krematorium gemacht werden musste. Danach gings wie immer in die Kleine Festung, wo man sich wieder anschaulich ein Bild der menschenunwürdigen Zustände und der grausamen Folter- und Hinrichtungsmethoden des nationalsozialistischen Regimes gegen die von ihm verfolgte minderwertigen Rassen machen konnte.
Am Nachmittag konnte dann der Sonnenschein die düsteren Gedanken über die Vergangenheit vertreiben und wir sonnten uns, ehe wir zum obligatorischen Fussballspiel aufbrachen.
Der Platz war gemäht, die Sonne stand hoch, ideale Bedingungen!
Es spielte grün gegen blau nach der Farbe der Sommercamp-T-Shirts von Gubben 2008 und Sohland 2009. Die zahlenmässig unterlegenen Blauen konnten dennoch mit 6:3 gewinnen. Danach gings fix Holz machen und dann wieder ab ans Lagerfeuer, wo der Abend mit Marcs Gitarrenspiel und Lagerfeuerromantik ausklang.
Wie jeden Pfingstsonntag machten wir uns auch in diesem Jahr auf den Weg nach Prag, der goldenen Stadt. Das Navigationssystem lotse uns schnurstraks ins Botschaftsviertel wo wir kostenlosen bewachten Parkservice fanden. Über die Prager Burg ging es an den tschechischen Wachmannschaften vorbei in die Prager Altstadt. Marc und Maria suchten verschiedene Geo-Caches (satellitengestütze Schnipseljagd), andere kauften schöne Kleider, wieder andere schlenderten.
Am Ende trafen wir uns alle auf dem Markt wieder, wo gerade das Warm-Up für das Eishockey-Weltmeisterschafts-Finale lief, in welchem die Tschechen überraschend gegen Russland standen.
Deutschland hatte es nur ins kleine Finale gegen Schweden geschafft, wo wir mit 1:3 verloren und zurück auf dem Campingplatz von den Einheimischen dafür belächelt wurden.
Da die Sonne sich wieder nicht die Butter von den Wolken vom Brot nehmen ließ fuhren wir noch mal zum Fussballplatz und machten ein Rückspiel. Diesmal konnte grün das Siegtor schiessen.
Den Abend verbrachten wir ausnahmsweise in der Kneipe des Zeltplatzes wo das Eishockey-Finale verlief. Bei mehreren üblen Fools waren wir froh Judoka zu sein (ein Spieler zog sich selbst einen Zahn, ein anderer machte ein wunderschöne Pirouette nachdem er einen Ellenbogen-Check an den Kopf bekommen hatte AUA! – und wurden netterweise von den neuen Inhabern des Lokals mit Snacks, Salaten und Fleisch versorgt. Da die Tschechen das Finale gegen die Favoriten Russland überraschend gewannen, war die Freude groß und es gab Schnaps und einen Kuss auf die Backe von einem Tschechen für Antje.
Den Rest des Abends sangen wir wieder bis alle müde waren.
Nachdem der Montag trübe los ging kam wieder die Sonne raus und wir konnten noch den halben Tag auf der Wiese verbringen, Federball spielen und Murmeln bis wir wieder heimwärts mussten, wo auch prompt das Wetter schlechte wurde.
Nach einem letzten Milchshake im tschechischen Supermarkt kamen wir letztendlich wieder in Dresden an und bedauerten dass das schöne Wochenende schon wieder vorbei war.
maks