Am 19. August ging es ins Sommercamp 2012, es sollte olympisch und gurkisch werden.
Über 30 Teilnehmer waren dabei von ganz klein (8 Monate) bis groß.
Start war auf dem Sportplatz wo wir uns auf die Autos verteilten, unsere Fahrräder verstauten und Richtung Spreewald abfuhren. Die Temperaturen stiegen am vorausgesagten heißesten Tag des Jahres weiter und weiter und wer sich im Stau anstellte, dem glühte bald der Kopf. Nichtsdestotrotz kamen alle in der Jugendherberge Zum Wendenfürsten an und wir begannen mit der Errichtung unserer Zeltstadt.
Im Schatten der alten, großen Bäume auf der Zeltwiese war es sogar angenehm kühl und man konnte auch die Füße zum Abkühlen in die Spree halten. Den Nachmittag verbrachten wir natürlich an der nahen Badestelle – alles andere wäre Frevel gewesen!
Nach dem Abendbrot teilten wir uns in Gurkengruppen und suchten auf dem Zeltplatz die Sommercamp-T-Shirts. Natürlich mit einer Judogurke.
Fünf Gruppen sollte es geben – Senfgurken, Salzgurken, Pfeffergurken, Gewürzgurken und Knoblauchgurken – die in verschiedensten Disziplinen gegeneinander antreten sollten.
Danach bildeten wir auf der Wiese einen Sitzkreis und spielten eine Variante von „Hänschen Piep Einmal“ und fütterten uns gegenseitig mit einer Gurkenangel. Danach gingen wir von den ersten Mücken zerstochen ins Zelt.
Montag, 20. August
Der Montag begann sportlich. Nach dem Frühstück traten die Gruppen im Fussball und Volleyball gegeneinander wo sich die Senfgurken bzw. Salzgurken klar durchsetzten.
Und warm war es wieder… ganz klar ein Grund auf Fahrrad zu steigen und zur Schlossinsel zu radeln. Dort wartete der Wasserspielplatz mit Wasserfall, Booten und Baggern.
Nach einer Abkühlung musste jede Gruppe möglichst schnell fünf Motive im Park wiedererkennen und sich selbst damit fotografieren.
Nach dem eigentlichen Abendessen fütterten sich Pascal und Konrad, Georg und Richard, sowie Brodi und Jonas gegenseitig mit Verbundenen Augen mit Apfelmus was in einer einzigen Sauerei endete.
Auf der Flucht vor den Mücken endeten wir im Seminarraum bei einem Würfel-Turnier.
Dienstag, 21. August
Heute sollte es kreativ werden. Wir verbrachten den Vormittag erstmal damit an die Daheimgebliebenen zu schreiben und dann Gurkenmaskottchen wie die Supergurke oder Knobi-Wan-Kenobi (das Maskottchen der Knoblauchgurken) zu basteln und auch Gurkengruppen-Flaggen zu kreieren – im Dojo zu bestaunen! – die Motive waren allerdings ziemlich … naja aggresiv ums mal nett zu formulieren. „Wir sind das Salz in euren Wunden“ (die Salzgurken) und die Killergurke der Gewürzgurken um nur zwei Beispiele zu nennen…
Und was kann man mit Flaggen machen ? – Geländespiele spielen! Also ab in den Wald!
Kurz vor Hartmannsdorf spielten wir Capture the Flag (deutsch: Flaggenklauen). Je zwei Teams traten im Dickicht gegeneinander an. Man hatte fünf Minuten Zeit die gegnerische Flagge hinter die eigenen Linien zu bringen, auftauchende Gegner konnte man dabei mittels Stein-Schere-Papier ausschalten.
Fast alle Begegnungen endeten dabei in K.O.-Siegen.
Davon wurde einem verdammt heiß… Gut das die Badestelle am Rückweg lag. Ab ins Wasser der Spree!
Und da auch viele Lagerfeuerabende zu Sommercamps gehören, fingen wir am Dienstag mit dem ersten an.
Danach gingen alle müde aber glücklich ins Bett.
Mittwoch, 22. August
In keinem Sommercamp darf die Rallye fehlen. Bei der diesjährigen Rallye galt es mit dem Fahrrad sechs Stationen abzufahren, Aufgaben zu erledigen und heil wieder anzukommen. Start war auf dem Zeltplatz, die erste Station war Darts werfen. Vivien stellte den Rekord von 76 Punkten bei drei Schüssen.
An der zweiten Station mussten die Rallyeteilnehmer möglichst lange auf ihrem Drahtesel stehen – fahren kann ja jeder, aber Stehen ohne Reifenbewegung ist verdammt schwer.
Außer für Beni! Nach 2:30 min riefen wir ihn zum ungeschlagenen Champion der Disziplin aus und brachen ab – vermutlich hätte er noch abends gestanden.
Die Station „Angeln“ war nicht das wonach es sich anhörte. Mit dem Mund mussten die Teilnehmer einen Apfel aus einem Eimer fischen – locker in einer Sekunde möglich wie Georg bewies.
Eine echte Teamaufgabe war der „Reifenwechsel“. Aufgabe war es einen Fahrradreifen auseinanderzubauen (Mantel ab und Schlauch entfernen), wieder zu montieren und auf 2 bar zu bringen.
Danach folgte ein Quiz über die Herren des Spreewalds – die Sorben – mit Fragen zur sorbischen Flagge, Nationalhymne, Sprache und den Traditionen und Bräuchen („Was ist Zampern?“)
Beim „Hochstapler“ waren zehn Filmdosen übereinander zu stapeln, bei Station „Kopfstand“ war Name Programm. Aber Judokas haben ja Gleichgewicht!
Vivien steht 5 Minuten im Kopfstand!
Hungrig kamen wir wieder auf dem Zeltplatz an, wo uns geholfen wurden – ein Gurkenwettessen stand an. Jedes Team musste ein Gurkenglas auf Zeit leeren. Mhhhhh!
Donnerstag, 23. August
Der Tag begann mit Regenwolken, die sich zum Glück bald verzogen. Damit stand einer Ruderregatta nichts im Weg. Die Strecke von etwa drei Kilometern sollte möglichst schnell im Paddelboot abgefahren werden. Eine halbe Stunde wurde von fast allen Gruppen unterboten.
Während je eine Gruppe auf dem Wasser war, hatten die anderen vier straffes Programm. An der Teamaufgabe „Netz“, wo es galt die komplette Gruppe ohne Berührung mit den Seilen auf die andere Seite zu bringen, scheiterten einige.
Weitere Punkte wurden im Mannschaftstischtennis und im Armdrücken vergeben.
Letzte Disziplin des Tages war Frisbee-Weitwurf. Aber nicht nur weit werfen – auch gefangen werden musste der Schwebedeckel noch, sonst war der Versuch ungültig. Weiteste Flugstrecke war 31,50m, aufgestellt von Martin und Mario.
Nach dem Abendessen wurden wir dann von der Spreewald-Christl abgeholt und durch die Spreewälder Sagenwelt geführt.
Wir gingen immer von Schnipsel zu Schnipsel wo es Sagen und Süßigkeiten zu finden gab und hörten von Lutkis, die in Verneinungssprache wie „Ich will nicht deine Nicht-Schüssel nicht haben!“ sprachen, Grabenmännern, Mittagsfrauen, helfenden Kobolden, Wassermännern und vielen Gestalten mehr.
Trotz der Schauergeschichten zum Abschluss schliefen alle ohne Probleme ein.
Kein Bett Maximilian ?
Freitag, 24. August
Wieder ein regnerischer Morgen der uns fast die Suppe verhagelt hätte. Aber nur fast!
Es klarte auf und wir machten uns (nachdem Beni ein neues Paddel besorgt hatte, nachdem er sein altes zerbrochen hatte – Kraftprotz!) auf die Paddel-Rad-Tour.
Gruppe 1 startete im Boot, Gruppe 2 schwang sich aufs Rad. Für beide ging es nach Lehde ins Freilichtmuseum. Dort gab es alte Scheunen, Werkzeuge, Kahnwerkstätten, Bauernhäuser und so weiter zu bestaunen – ok klingt erstmal langweilig – und selbst auszuprobieren! – schon interessanter! Wir konnten uns selbst im Wäsche waschen 18. Jahrhundert-Style ausprobieren, in harten Holzschuhen laufen und einiges mehr.
In Lehde wechselten wir das Fortbewegungsmittel und so gings nun mit Rad/Boot zurück Richtung Zeltplatz.
Das Paddeln ging schon an die Reserven, vorallem für die Großen die teilweise einige faule kleinere Paddler transportierten 😉 Daher reichte es den meisten für heute einfach nur noch am Feuerchen abzuhängen.
Samstag, 25. August
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder ein Boule (=Boccia)-Turnier aufgestellt, dass es am Samstag-vormittag zügig weiterzuführen galt.
Gegen Mittag gingen wir wieder zur Badestelle, wo plötzlich Neptun, König der Meere, Seen, Flüsse, Waschbecken und Kloschüsseln mit seinem Zepter aus den Fluten stieg, von seinen zwei Nixen das Zepter gereicht bekam und fünf Sommercamper durch Neptuntaufe in sein Reich aufnahm.
Diese Fünf waren:
Sandro, der diskutierende Delfin
Daniela, der schmetternde Seestern
Pascal, die fragende Forelle
Rebecca, die süße Strandprinzessin
Maria, der wasserscheue Paparazzi-Piranha
Das Aufnahmeritual verlangte es, eine delikate Neptuntunke zu trinken und in die Fluten geschmissen zu werden.
Danach tauchte Neptun wieder in die Fluten und verschwand.
Am letzten Abend wurden wir dann begrillt, bevor es nach einem kurzen Regenguss wieder ans Lagerfeuer ging.
Sonntag, 26. August
Letzter Tag 🙁 Es hieß mal wieder Zelte abbauen und Zeug einpacken und dann ab Richtung nach Hause.
Aber vorher stand noch die Siegerehrung aus:
1. Platz (71 Punkte): die Salzgurken – Lucas Gerber, Konstantin von Jagow, Daniela Thalheim, Jonas Haupt, Antje Keil, Maria Weidner
2. Platz (58 Punkte): die Pfeffergurken – Rebecca Engel, Konrad Strützel, Viola Haupt, Mario Conzendorf, Luisa Schneider, Martin Weiher
3. Platz (57Punkte): die Knoblauchgurken – Franka Feldmann, Richard Kleint, Jasmin Quandt, Maximilian Lutoschka, Julia Nossol, Benjamin Schulz
4. Platz (53 Punkte): die Senfgurken – Pascal Gaulke, Georg Seeger, Oskar Feldmann, Robert Brodersen, Tasmin Hirschfeld, Robert Junghans)
4. Platz (53 Punkte): die Gewürzgurken – Pascal Kalauch, Benjamin Kurz, Katharina Weiser, Vivien Haupt, Steffen Pappermann, Maks Sieger
Außerdem natürlich noch die Babygurken Finn und Emilia und die Jokergurke Sandro Boll, das Tischtennis-Ass!
Danach kamen auch schon unsere Eltern zum Abholen und wir fuhren ab, aber die meisten werden morgen früh sicher schon das gemeinsame „Piep, Piep, Piep, wir haben uns alle lieb,…“ vermissen und merken dass schon wieder ein Sommercamp vorbei ist. Ciao Lübben, wir sehen uns 2017!
Goliath, die Supergurke