Studienfahrt der Sportgemeinschaften Weixdorf und Frauenhain nach Theresienstadt vom 6.6. bis zum 9.6.
Wie jedes Jahr üblich fand auch dieses Jahr die ?Studienfahrt? nach Theresienstadt über Pfingsten statt.
Am Freitag dem 6.6. ging es früh morgens (deshalb brauchte man eine Schulbefreiung) ? wie beim Judo in Weixdorf üblich ? kurz nach knapp los. Genauer gesagt: Halb Neun sollte es losgehen, und dann war aber erst Dreiviertel richtig Abfahrt. Der Grund: Es mussten noch zwei Auslandsreisekrankenversicherungen abgeholt werden.
Es folgten dann circa vier Stunden Autofahrt (mit einer Zwischenstation an einer Aral-Tankstelle, wo noch schnell ein Volleyball geholt wurde, und einer an der Grenze, wo wir auf die Frauenhainer warten mussten).
Nach der Ankunft hatten, trotzdem alle praktisch den ganzen Tag noch nichts gemacht und nur im Auto gesessen hatten, alle irgendwie doch Hunger. Also wurde Hütten beziehen nach hinten verschoben.
Insgesamt waren 26 Leute mitgefahren (jeweils dreizehn von beiden Vereinen), weshalb die Hütten nicht reichten, und deshalb mussten vier Weixdorfer in Zelten übernachten.
Am ersten Tag wurde dann nur noch relativ wenig gemacht, Robert fuhr erst mal einkaufen, und gegen Abend fuhren wir noch eine Runde Fussball spielen (wir mussten wieder zu einem Fussballplatz fahren, da wir den Rasenplatz gleich neben dem Zeltplatz nicht benutzen durften). Es gewann die Mannschaft der größtenteils Frauenhainer.
Nach dem Abendessen war dann natürlich Lagerfeuer angesagt, zu dem wir das Holz das noch zufällig neben dem Feuerplatz lag zersägten. (Torsten, Tobi, Roland und Stefan spielten noch Skat ? darum wer einen ausgeben musste ? ich glaube Tobi hat verloren, ich kann mich aber auch irren, da müsst ihr Tobi fragen).
Samstag war dann Kulturprogramm. Nachdem die ersten (Zelter) relativ früh aufgestanden waren und gefrühstückt hatten, dauerte es bei einigen Personen (Namen werden aus Gründen meines persönlichen Schutzes nicht genannt) wie immer etwas länger (- durch Cola bleibt man zwar abends länger wach, aber am nächsten Morgen …).
Auf jeden Fall besuchten wir am Vormittag das Museum gleich um die Ecke, in dem Einzelschicksale und allgemeines zum Leben im Theresienstädter Ghetto gezeigt wurde, und in dem es auch für die älteren immer noch neues zu sehen gab, weil einige Räume neu gemacht worden waren.
Ungefähr gegen Mittag liefen wir dann weiter zu der anschließenden Besichtigung der kleinen Festung Theresienstadt. In der kleinen Festung gab es auch eine Bilderausstellung, hier konnte man aber hauptsächlich die Gebäude in denen die Juden während des Zweiten Weltkrieges lebten, besichtigen.
Besonders interessant war, dass auch in der kleinen Festung, das Elbehochwasser letztes Jahr seine Schäden hinterlassen hatte. Der Friedhof hatte komplett unter Wasser gestanden.
Nach so viel Geschichte und Kultur war dann Erholung nötig ? wir gingen Baden.
Es wurde im Bad vor allem viel ins Wasser geworfen, selbst springen war fast schon unmöglich. Es war des weiteren auch amüsant Philipp vor Dirk fliehen zu sehen, nachdem er ihm mit der flachen Hand einen schönen roten Handabdruck auf den Rücken verpasst hatte. Dirk fand das nicht so komisch.
Und Stefan verblüffte alle (außer Tobi, der den Trick schon kannte) mit seinem Karten-Erfühlen-Trick. Jemand musste eine Karte ziehen und er erriet sie dadurch das er mit dem Finger über die Oberfläche fuhr und dabei behauptete er hätte starke mentale Fähigkeiten. Die Meinungen über sein Können waren jedenfalls sehr geteilt: Von ?So`n Quatsch, du willst uns doch nur verarschen!? über ?Wie geht das? Verrat mir das doch bitte!? bis hin zum verblüfften ?Ha, wie machst du das??.
Und nach der Erholung ging ein Großteil der Studienfahrenden wie schon am Vortag Fussball spielen. (Wer gewonnen hat habe ich vergessen, vielleicht kann es ja einer nachtragen.)
Auch an diesem Abend war Lagerfeuer. Es ging dabei nicht nur wegen des Feuers heiß her. Es wurde gerätselt bis der Kopf glühte: ?Ein Mann hat fünf Mark …? ? besonders für Philipp eine Quälerei ? ?London, Nacht und Nebel …?, ?Der Mond ist rund …? und so weiter.
Sonntag war Stadtbummeltag in Prag. Nachdem in etwa der selben Reihenfolge wie am Vortag alle wach waren und gefrühstückt hatten ging`s los.
Nach wilden Verfolgungsmanövern auf der Landstraße zwischen Rolands Trabbi und Roberts Mazda und einigen leichten Wegschwierigkeiten, kamen wir auch in Prag an.
Nachdem wir dann etwa schon einen knappen Kilometer gegangen waren, fiel Beni ein das er sein Portemonä (wie schreibt man das nach neuer RS? Der Übersetzer ;)) verloren hatte, was sich nach Zurückrennen zum Parkplatz als im Auto aus der Hosentasche gerutscht herausstellte, trennten sich unsere Wege. Manche gingen hier, manche da lang. Aber die meisten Wege führten in der ?goldenen Stadt? natürlich über die berühmte Karlsbücke, wo Schnell-Porträt-Maler, Souvenierhändler und Touristen sich auf die jeweils andere Seite drängelten.
Man traf sich dann zum verabredeten Zeitpunkt wie immer auf dem Marktplatz an der Kirche, (hier wurden von Stefan, Torsten und Tobi weitere Taschenspielertricks zum Besten gegeben) von wo wir zur Straßenbahnhaltestelle liefen mit der wir zurück zum Parkplatz fuhren. (An den tschechischen Fahrpreisen sollte sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen, und dort darf man an Sonntagen sogar 90 Minuten statt 60 fahren.)
Auf dem Parkplatz trafen wir dann auch die vier Frauenhainer wieder die zwar nicht zur Kirche zurückgefunden hatten, aber sich offensichtlich wenigstens noch an den Weg zum Parkplatz erinnern konnten.
Nach Prag waren alle doch reichlich erschöpft, und man beschloss, es mit Fussball doch seien zu lassen. Wir beobachteten lieber, wie der Rasenplatz gesprengt wurde. Da zu hatte man ein Feuerwehrauto umfunktioniert, womit ein etwa 12jähriger Junge oben vom Dach her den Platz sprengte.
Diesen Sonntag regnete, donnerte und blitzte es dann auch noch. (Wie in Deutschland.)
Man konnte sich schön mit einem Stuhl unter ein Dach setzen und den leicht wahnsinnigen Frauenhainer Jungs dabei zusehen, wie sich während des strömenden Regens gegenseitig noch zusätzlich mit aufgefüllten Trinkflaschen nass spritzen und sich diese gegenseitig über den Kopf gossen. Echte Wasserratten …
Nachdem sich das Unwetter verzogen hatte, setzten wir uns dann wie jeden Abend noch ans Lagerfeuer. Es war zwar etwas nass und es tropfte noch ab und zu, aber das hörte auch noch auf. Steffen und Dirk erzählten dann lustige Geschichten vom Bund, von Kollegen, von Unfällen im Baubereich und/oder im besoffenem Zustand etc. (nachzufragen bei den oben genannten).
Pfingstmontag fuhren wir dann wieder nach Hause. Dazu gibt es nicht viel zu erzählen, es wurde niemand an der Grenze zum Aussteigen aufgefordert oder ähnliches.
Und dann war das lange Wochenende auch schon wieder vorbei.
Schade ? aber die nächste Studienfahrt kommt bestimmt bald (und wer es bis dahin nicht aushält, hat ja immer noch die Sommerfreizeit).
Max