Völlig unerwartet holten die Weixdorfer Judo-Mädels am Samstag in Werdau beim Mädchenpokal der Altersklassen U12/U14/U17/Frauen den Mannschaftssieg vor Tus Jena und Lok Chemnitz unter insgesamt 250 Teilnehmern!!!
Zum starken Team gehörten Lea Krause, Viola Haupt, Katharina Weiser, Vanessa Schreiber, Sylvia Conzendorf, Christin Wendisch, Julia Nossol, Tasmin Hirschfeld, Josefine Kammler, Vivien Haupt, Maria Weidner und Antje Keil. Als KaRi vertrat uns Robert und außerdem hatten wir tatkräftige Fan-Unterstützung seitens Familie Schreiber, Wendisch, Weiser und Haupt. Als wir in der Halle ankamen, konnten wir uns noch einen vermeintlich guten Platz sichern.
Später mussten wir festsellen, dass die Akkustik dort schelcht war und wir neben der einzigen Matte saßen, auf der niemand von uns kämpfte. Aber wenigstens hatten wir viel Platz. Denn innerhalb kürzerster Zeit war die Halle gerammelt voll. 250 Teilnehmer und ich glaube über 30 Vereine vor allem aus dem Mitteldeutschen Raum ließen jedes weibliche Judo-Herz höher schlagen, Alle Gewichtsklassen waren rammelvoll. Wann hat man das schonmal! Zum Vergleich: bei den Landesmeisterschaften der Frauen waren in der GK -57kg 6 Starter. In Werdau waren in dieser GK 12 Kämpferinnen.
Die Kämpfe begannen auf 4 Matten – 1 Matte für jede Gewichtsklasse – und das Chaos nahm seinen Lauf. Teilweise besetzten die Weixdorfer Mädels 3 Matten gleichzeitig! Um 13 Uhr starteten dann die Oldies parallel mit ihren Wettkämpfen auf 2 Matten, so dass auch für die Mädels nur noch 2 Matten zur Verfügung standen und sich der Wettkampf mächtig in die Länge zog. Aber die starke Besetzung dieses Turniers war die weite Anreise und die lange Wettkampfdauer echt wert.
Lea startete U14 -33kg (4 Teilnehmer) gegen die Gelbgurtin Knoll aus Annaberg und konnte nach O-soto-gari als Sieger die Matte verlassen. Den 2. Kampf verlor sie denkbar knapp mir 2:1 Yuko. Nachdem sie im 3. Kampf der späteren Siegerin (Schwendler, Markleeberg, orange) den Vortritt lassen musste, belegte Lea einen tollen 3. Platz.
Viola musste in der U14, -40kg (11 Teiilnehmer) recht lang auf ihre Kämpfe warten. Dennoch war sie hellwach und siegte souverän sowohl im ersten als auch im zweiten Kampf mit Festhalte. Den 3. Kampf beendete sie mit Hebel und stand nun im Finale einer Jenaerin und damit automatisch einer Angstgegnerin gegenüber. Doch dafür gab es gar keinen Grund, Viola domierte zu jeder Zeit, holte Yuko und Waza-Ari bevor sie in der Festhalte gewann und so den 1. Platz belegte.
Katharina ging in der U14 -44kg (11 Teilnehmer) an den start und war noch später dran als Viola. Doch sie startete gegen die Orangegurtin Schwacho mit Waza-Ari stark in den Kampf und verlor dann nur unglücklich in einem Armschlüssel. Im 2. Kampf liess sie nichts anbrennen und siegte nach 2 Yuko in der Festhalte. Ihre 3. Gegnerin war riesengroß und warf sie leider mit Koshi-waza auf Ippon. Eigentlich war Katharina ausgeschieden, aber sie wurde nochmal aufgerufen. Völlig überrascht von der zusätzlichen Chance verlor sie leider im Hebel – hatte heute aber richtig viel Gelegenheit zum Kämpfen und hat meistens nur knapp durch kleine Unachtsamkeiten verloren. Das lässt für die weiteren Wettkämpfe hoffen!
Vanessa machte sich in der U14 -48kg ans Werk. Wieviele Starter in ihrer Gewichtsklasse waren werden wir wohl nie herausfinden, aber es wurde im KO-System gekämpft. Mit einem Waza-Ari und anschließendem Hebel startete sie perfekt in den Wettkampf. Auch im 2. Kampf liess sie nichts anbrennen und warf ihre Gegnerin nach nur 8 Sekunden auf Ippon. Im 3. Kampf geriet Vanessa gegen eine starke Grüngurtin mit Waza-Ari in Rückstand, konnte aber dann eine Festhalte herausarbeiten, nur leider nicht lang genug halten. Die Gegnerin nutzte dies zum Hebel. Somit stand Vanessa im Kampf um Platz 3, wo sie nichts mehr anbrennen liess und 2x mit Seoi-Nage punktete und vorzeitig siegte. Somit ein toller 3. Platz für Vanessa.
Sylvia startete U14 -52kg (14 Teilnehmer) und verlor im ersten Kampf gegen eine Leipzigerin. Im 2. Kampf drehte sie voll auf und erarbeitete sich viele Chancen, traute sich aber nicht immer, zeigte jedoch schöne Fußwurfansätze. Der Kampf ging ohne Wertungen über die volle Zeit und Sylvia verlor denkbar knapp 2:1 im Fähnchenentscheid! Schade!
Die U17-Mädels waren nicht so gut auf die Gewichtsklassen verteilt, denn Julia und Christin starteten beide -63kg (13 Teilnehmer). Nachdem Christin in der Festhalte gegen Magdalena aus Hellerau verlor, drehte sie im 2. Kampf voll auf und ging gegen eine Orange-Grüngurtin mit 2 Yuko in Führung bevor sie mit einem tollen O-soto-gari und Ippon abschloss. Nun meinte es das Los mal wieder nicht gut mit Christin, denn jetzt musste sie gegen Julia kämpfen und verlor in der Festhalte. Schade, da waren soviel fremde in der -63kg und Christin trifft auf die 2 aus dem Dresdner Norden…
Julia startete gegen Müller aus Limbach mit Ippon für O-uchi-gari. Und musste als nächstes gegen die Delitzscherin Müller antreten, gegen die sie sowohl bei der LEM als auch bei der MDEM im Finale gewann. Heute hatte die Delitzscherin die Nase vorn und schickte Julia, nachdem sie sich fast selbst auf die Matte legte, in die Trostrunde. Dort traf sie erst auf Christin, bevor sie dann eine Werdauerin mit O-sto-gari auf die Matte beförderte. Im Kampf um Platz 3 gewann sie dann souverän in der Festhalte gegen Ehrlich und belegte so einen verdieneten 3. Platz.
Auch Tasmin und Josi starteten in einer Gewichtsklasse U17 -70kg (6 Starter). Tasmin gewann nach hartem Kampf gegen Geißler aus Leipzig-Stahmeln mit Ippon für Harai-Goshi. Im 2. Kampf ging es hart zur Sache gegen Takacs aus Chemnitz. Tasmin fand kein richtiges Rezept und verlor im Konter. Als 2. ihres Pools stand sie nun im Halbfinale. Josi musste als erstes gegen die starke Schmakaldnerin Döhrer (blau) antreten, die eigentlich mit keiner Technik durchkam, weil Josi alles wegblockte. Da Josi ihrerseits aber keine Möglichkeit fand einen Wurf anzusetzen, bekam sie 3 Shidos und verlor über die Zeit. Den Kampf gegen Ficker aus Auerbach domierte Josi bevor sie unglücklich in der Würge verlor. Nun musste Tasmin im Halbfinale gegenJosis Gegnerin Döhrer antreten. Auch Tasmin fand kein Rezept gegen den starken Griff und wurde gekontert. Somit ein 3. Platz für Tasmin.
Jasmin ging bei den Frauen -48kg bei nur 2 Teilnehmern an den Start und musste es mit einer völlig wild gewordenen gelb-orange-Gurtin aus dem Oldie-Bereich aufnehmen, die sie auf Ippon warf und in der anschließenden Festhalte besessen festhielt und erst nach dem 4. Matte des Kampfrichters wieder freigab. Jasmin trug es mit Fassung und steuerte so mit ihrem 2. Platz wichtige Punkte für die Mannschaftswertung bei.
Auch Vivien und Antje teilten sich die Gewichtsklasse -57kg bei den Frauen (12 Teilnehmer). Nach total verwirrenden Kampfrichterentscheiden (u.a. wurde Viviens Festhalte abgebrochen, um der Gegnerin einen Shido zu geben) siegte Vivien mit 2 Yukos, 1 Waza-Ari und schlussendlich Ippon für Ko-uchi-gari gegen Skarupski aus Rochlitz. Gegen die unbequeme Kracht aus Leipzig gewann sie mit Yuko über die Zeit.
Im Halbfinale fand Vivien lange kein Rezept bevor sie dann aber mit O-soto-gari auf Ippon den Finaleinzug klar machte.
Antje begab sich im unteren Pool auf den selben Weg. Nach Sieg in der Festhalte gegen Völzl (Meerane), ging es gegen Friedrich (Werdau) über die volle Zeit ohne Wertung und nur mit Hantei eine Runde weiter ins Halbfinale.
Und nach einem tiefen Seoi-Nage stand also auch Antje im Finale. Toll dass die Weixdorfer diese Gewichtsklasse dominierten, aber was jetzt kam, wurde ja schon den ganzen Tag von beiden gefürchtet und wollte ja auch eigentlich keiner wirklich sehen. Am Mattenrand war es so still, man hätte ne Stecknadel fallen hören. Am Ende belegte Antje den 1. und Vivien den 2. Platz und beide waren wohl froh, dass es endlich vorbei war.
Maria ging bei den Frauen -63kg an den Start (7 Teilnehmer) und musste heute am meisten Geduld beweisen. Es waren bereits alle 5 männlichen Weixdorfer Oldies fertig und Maria war immernoch nicht dran. Gegen Hochmuth aus Glauchau brauchte sie dann auch eine Weile um wach zu werden, konnte aber 2 Yukos und 1 Waza-Ari, alle für O-uchi-gari, sammeln bevor sie in der Festhalte gewann. Gegen Murrack, Delitzsch ging es recht schnell: Maria wurde geworfen, die Kampfrichter waren sich noch nicht einig, ob Ippon oder Waza-Ari, da fing Maria ihr Ohr an zu Bluten, wie angestochen. Der Sani sagte, sie könnte nicht weiterkämpfen, stillte die Blutung und machte nen Wattebausch drauf. Es waren nur ganz kleine Risse hinter dem Ohr. Wir verklebten alles sorgfältig und großzügig mit Tape und Maria konnte im Halbfinale gegen Kracht (RBS Leipzig) antreten. Gegen die deutlich inaktivere Braungurtin kam Maria nicht zum Zug, gewann aber verdient im Hantei.
Im Finale machte sie es der Hallenserin echt schwer, verlor aber dann doch vorzeitig, belegte aber einen hervorragende 2. Platz.
Obwohl die Kampfzeiten von Anfang an auf 2min für U12/U14 und auf 3min für U17/Frauen herabgesetz wurden und das Golden Score komplett weggelassen wurde, waren die Mädels am Ende fast zeitgleich mit den Oldies fertig und es wurde sofort die Siegerehrung durchgeführt, bei der alle glücklich und stolz ihre Medaillien entgegennahmen.
Ganz zum Ende der Siegerehrung kam es zur Mannschaftswertung, bei der sich unsere Mädels viel ausgerechnet hatten. Ich sah das weniger optimistisch – wir waren in den meisten Gewichtsklassen doppelt am Start und hatten in der U12 gar niemanden mit. Der 3. Platz wurde verkündet, dann der 2. – wir waren nicht dabei. Ich hatte also recht… Von wegen! Aufeinmal kreischten alle – wir waren Pokalsieger! Unfassbar! Mit 14 Punkten und jeweils nur 1 Punkt Vorsprung auf den 2. und 3. Plazierten konnten wir den Pokal entgegennehmen. Und jeder wollte ihn natürlich anfassen…
In Anbetracht der riesig starken qualitativen und quantitativen Besetzung dieses Tuenriers kann dieses Mannschaftsergebnis nicht hoch genug bewertet werden. Unter Jenaer, Leipziger, Chemnitzer Vereinen u.v.m. sicherten sich ausgerechnet die Weixdorfer Mädels den Pokal und zeigten einmal mehr, dass im weiblichen Bereich im mitteldeutschen Raum immer mit ihnen zurechnen ist.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!
Vielen Dank an die Eltern für die tolle Unterstützung und an die U17/U20-Mädels sowie Moni für die Hilfe bei der Wettkampfbetreuung.